„III. Bataillon als eigentlicher Träger des Angriffs trat an. Durch holpriges Weinbergland mit vielen Einschnitten, die Nase gegen Münster; von rechts herab schauten die Wälder zu, nach vorn war von Weinstöcken, Ginster und mannshohen Stauden gar nichts zu sehen, linker Hand öffnete sich bisweilen ein freier Ausblick auf den blanken Grund des Münstertals mit seinen Wiesen und einem lustigen Flüßchen, der Fecht, während jenseits prächtige Waldhöhen den Abschluß gaben. Gegen 10 Uhr vormittags traten die Artillerien ins Feuer und wenig später begann das Infanteriegefecht. Das heißt: wir wurden ganz einseitig beschossen; es prasselte und pfiff uns um die Köpfe, splitterte in den Reben und schlug in unsere Reihen ein. Wie sonderbar das war: eben hatte man noch mit dem Nachbar geredet und nun lag er getroffen hinter der Linie und krümmte sich stöhnend, vor zwei Minuten noch wars eine Art Spazierweg durch die Weinberge gewesen, ein unbequemer, aber notwendiger und vergleichsweise harmloser Gang, und jetzt mähte das feindliche Feuer, wer wußte, vielleicht dich selbst beim nächsten Atemzug.“
aus: „Das Württembergische Landw.-Infanterie-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1925
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