„Am Morgen des 23. September begann der Angriff. Langsam entwickelte sich ein hartnäckiges Gefecht. Diesmal hatte man es nicht nur mit den Schwierigkeiten des Fortkommens durch weglose, aller Beschreibung spottende Wälder zu tun, nein, jeder Baum war ein Versteck für einen feindlichen Schützen, und oft traf die todbringende Kugel den deutschen Wehrmann von hinten, wenn er sich auf den Knien glücklich durchgearbeitet glaubte. Mittag wurde es. Bis dahin war man zum Südrand des Montfauconwaldes vorgedrungen. Die überall bekannte „Wiesenschlenke“ bezwingend, ging es, immer kämpfend, weiter in den Wald von Avocourt. Häufig verloren sich Kameraden aus dem Gesicht, manch einer kämpfte auf eigene Faust, von Zusammenhang mit den Nachbartruppen konnte keine Rede mehr sein. Aus dem Wald herausgelangt, wurde man das Ziel schwerer feindlicher Artillerie. Im Hessewald hatte diese sich aufgepflanzt. Sprungweise, von Trichter zu Trichter, ging's dennoch weiter, auf das Dorf Avocourt zu. Einzelne Abteilungen der 125er erreichten den Dorfrand; aber zu schwach und ohne Anschluß an die noch weiter hinten kämpfende Brigade, war es ihnen nicht möglich, sich im Dorf zu halten. Das Dorfstück und der mühsam errungene südliche Saum des Waldes von Avocourt mußten deshalb wieder aufgegeben werden.“
aus: „Schwäbische Kunde aus dem großen Krieg“, Stuttgart 1918
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