„Das Regiment, als Vorhut der Division, brach am Morgen des 4. September 1914 bei der Chaudron-Ferme in südlicher Richtung über Boureuilles auf Neuvilly auf. Hinter der Höhe nördlich des Ortes entfaltete sich das III. Bataillon rechts, II. Bataillon links, I. Bataillon hinter dem rechten Flügel. Das Gelände zwischen Aubréville–Neuvilly lag bereits unter feindlichem Artilleriefeuer. In wellenweisem Vorgehen in dünnen Schützenlinien wurden die einzelnen Geländewellen überschritten; die vorderste Linie näherte sich allmählich Clermont; da erhielten die Kompagnien zwischen Lochères und Le Jarcq-Ferme plötzlich starkes Flankenfeuer aus dem Argonnenwald. In üblicher gewandter Weise hatte sich der Franzose dort eingenistet und schoß hinter dichtem Buschwerk und von den Bäumen, auf welchen sich die einzelnen Scharfschützen sogar festgebunden hatten. Doch ebenso schnell drehten sich die dort befindlichen Kompagnien nach der ersten Überraschung nach Westen ab und drangen rücksichtslos in den Waldrand ein. Alle drei Bataillone zeichneten sich in gleicher Weise hierbei aus und zwangen den Feind bis zum Abend zum Rückzug. Nach Ordnen der Verbände und Ergänzung der Munition wurde das Regiment während der Nacht aus dem Wald wieder an die Chaussee herausgezogen und biwakierte in Gegend Soivon-Ferme. Mit Verlust von 40 Toten (darunter Hauptmann Fischer, Führer der 9. Kompagnie), 235 Verwundeten und 26 Vermißten endigte dieser Gefechtstag zu unseren Gunsten, am Morgen des 5. September war Clermont frei vom Feinde.“
aus: „Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen