„Am 18. Oktober sollte auf Befehl der Brigade mit dem Gegner eine Verständigung angeknüpft und die Franzosen zum Überlaufen veranlaßt werden. Dieser Versuch mißlang völlig. An einer Stelle feuerte unsere Artillerie während der aufgenommenen Verhandlungen, an einer anderen Stelle geriet ein Vizefeldwebel d. R. in Gefangen-schaft, weil er in der irrigen Auffassung, ein Parlamentär zu sein, zu den Franzosen hinüberging und von ihnen nicht mehr losgelassen wurde. Bis jetzt hatte die feindliche Artillerie, trotz lebhafter Tätigkeit der unseren, fast nicht geschossen. Nur ganz vereinzelt kamen einzelne kleinkalibrige Geschosse aus einer Gebirgskanone. Die Kampfesart ging immer mehr in Festungskrieg über. Das Vortreiben von Sappen übernahmen die Pioniere, Schutzschilde, Sandsäcke, Eisenplatten und Eisenbahnschienen wurden geliefert und eingebaut. Leichte behelfsmäßige Minenwerfer waren in Betrieb, ebenso bei besonderen Anlässen mittlere. Handgranaten mußten von den Pionieren behelfsmäßig hergestellt werden. So ging der Oktober in harter Arbeit, aber bei erträglichen Verlusten zu Ende.“
aus: „Das Infanterie-Regiment König Wilhelm I. (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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