„Der
Befehl für den großen Angriff am folgenden Tag kam abends an; es wurden alle
Vorbereitungen für denselben getroffen: Anlage der Befehlsstelle, Verlegung der
Fernsprechleitungen, Einrichtung des Truppenverbandplatzes, Ergänzung der
Munition. Am 29. Oktober, 5.30 Uhr vormittags, nochmals kurze Besprechung der
Truppenkommandeure bei Oberst v. Bendler, Aufgabe des Res.-Inf.-Regt. 248 ist
es, die Straße Becelaere–Oude Kruiseik etwa am Straßenknie bei Au court tornant
Cabaret und das südlich davon gelegene, stark befestigte, Waldstück zu
erstürmen. Die Uhren werden verglichen, der Beginn des Angriffs auf 6.30 Uhr
vormittags festgesetzt. Es gelang gerade noch, den Bataillonen die genaue Zeit
mitzuteilen und den Befehl zum Angriff zu geben.
Punkt
6.30 Uhr vormittags brachen die Bataillone aus ihren Gräben vor und stürmten
ohne Schuß die englischen Stellungen. Rasendes Schnellfeuer empfing die
Stürmenden, dann erlosch es und braune Gestalten mit hochgehobenen Händen
entstiegen den Gräben; was darinnen blieb, wurde niedergemacht. 3 Maschinengewehre
– darunter ein deutsches – wurden vom III. Bataillon im Feuer erobert und etwa
400 Gefangene eingebracht – meist prächtige Leute englischer und schottischer
Garderegimenter. Die Gefangenen sagten aus, sie fürchten nur 3 Waffen der
Deutschen, die 21-cm-Mörser, die Maschinengewehre und die Bajonette, vor der
Feldartillerie hätten sie gar keinen Respekt.
Der
Angriff gelangte bis zur Straße Becelaere–Oude-Kruiseik, an einigen Stellen
auch darüber hinaus. Das Regiment mußte seinen schönen Erfolg mit schweren
Verlusten bezahlen.“
aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment
Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1924
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