„Um 7 Uhr
vormittags kracht der erste Schuß einer Haubitze, geführt von Hauptmann Heuß,
in die massiven Gebäude hinen. Die Kanoniere opfern sich, britische Kugeln
raffen einen nach dem anderen hin. Da springt Hauptmann Heuß als Richtkanonier
ein und feuert weiter. Eine Schiffsgranate vom Kemmelberg tötet ihn, aber die
Engländer beginnen zu weichen. Die Bataillone, mit ihren Kommandeuren an der
Spitze, dringen auf verschiedenen Wegen in Messines ein. Scherwverwundet müssen
die Führer der 9. und 10. Kompagnie, Oberleutnant Kitzinger und Feldwebel Marx,
zurückbleiben. Leutnant Mößner mit seiner kleinen Schar hält den Martplatz
dauernd unter Feuer, verhindert den Verkehr der Engländer über die Straße und
erleichtert dadurch wesentlich die Einnahme der Häuser am Marktplatz.
Es ist
unmöglich, den Häuserkampf im einzelnen zu schildern. Kurz, 12 Uhr mittags kann
der Regimentskommandeur auf dem Marktplatz von Messines die Meldung
entgegennehmen, daß seine Befehle durchgeführt sind. Der Feind war
zurückgeworfen und richtete sich bei Wulverghem und In de Kruistraat neue
Stellungen ein. Die Bataillone schanzten westlich Messines, Hauptmann Menzel
besetzte den Südrand von Messines. ( … )
Messines
bot ein trauriges Bild der Verwüstung und Zerstörung. Die schöne Klosterkirche
und das an diese angebaute stattliche Königl. Institut für Offiziertöchter
(institution royale) waren zu vollständigen Ruinen zusammengeschossen.
Andauernd lag Messines unter schwerem und schwerstem Artilleriefeuer. Die über
die Ränder von Messines hinausgeschobenen Kompagnien hatten darunter aber kaum
zu leiden.“
aus: „Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich,
König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1923
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