„Von
besonderen Taten ist von diesen Tagen eine Patrouille des Lautnant Haffner (9.
Kompagnie) zu erwähnen, der die Aufgabe hatte, die ungefähre Stärke beim Gegner
um Michelbach festzustellen. Es gelang ihm, bis auf 50 Meter an die Straße von
Rodern nach Gewenheim im Walde vorzukommen.
Der Wald war im südlichen Teil schon stark besetzt. Dem Gehörten nach zu
urteilen, fällten die Franzosen Holz. Ein paarmal mußte sich die Patrouille,
die im letzten Teil des Weges nur noch aus 3 Mann bestand und die anderen als
Sicherung zurückgelassen hatte, vor vorbeieilenden französischen Abteilungen
ducken, ohne bemerkt zu werden. Auf dem Rückweg werden die Tapferen aber
nördlich vom Gutshof Michelbach von einem Zug Franzosen entdeckt, die eben als
Posten aufgezogen waren, und von ihnen unter Feuer genommen. Was blieb anders
übrig, als das Heil im nahen Wald zu suchen. Auf dem Sprung dorthin blieb
Gefreiter Pfau, in den Oberschenkel getroffen, liegen, Hornist Stärk fiel beim
Betreten des Waldes tot zusammen. Leutnant Haffner gelang es aber noch, trotz
eines Schusses in den Oberschenkel, durch die Wälder bis zum Bahnhof Aspach
sich durchzuschlagen, wo die eigene Feldwache ihn aufnahm und nach Niederaspach
brachte. Die Nachricht war wichtig: hinter Michelbach hatten die Franzosen
genügend Kräfte aufgebaut, gegen die das „Auge ins Dollertal“, wie man
Michelbach oft nannte, mit den eigenen schwachen Kräften nicht zurückgewonnen
werden konnte. So beschränkte man sich darauf, den Wald zwischen Höhe 322 und
Michelbach zu halten und den Einblick allen vorfühlenden feindlichen
Patrouillen zu verwehren. Oberaspach fiel von selbst aus der Verteidigungslinie
heraus, blieb aber noch mit einem starken Offiziersposten besetzt..“
aus: „Das Württembergische Landwehr-Inf. Regiment
Nr. 119 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1923
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