Donnerstag, 13. November 2014

13. November 1914


„Das Wetter war meist schlecht; der Schlamm auf Wegen und Feldern knietief; die Straße nach Zandvoorde übersät mit Granatlöchern, die voller Wasser standen; in den Wäldern, deren Verwüstung durch die Artilleriebeschießung täglich fortschritt, sah es nicht besser aus. Leichen und Tierkadaver lagen überall herum und verpesteten die Luft.

Die Verpflegung der vordersten Linie blieb andauernd schwierig; die Feldküchen der Kompagnien konnten selbst bei Nacht nur bis Basseville-Cabt. vorfahren, weil die Straße über Calvaire–Zillebeke, auf welcher sich der gesamte Verkehr hinter der Front von fünf vorne im Schützengraben liegenden Regimentern abwickeln mußte, vom Feinde ständig, auch mit Artillerie, beschossen war. Unter den armen Essenholern, welche des Abends in 3- bis 4stündigem Marsch durch tiefen Morast mitunter querfeldein den gefahrvollen Weg zweimal zurückzulegen hatten, sind zahlreiche Verluste eingetreten. Und wie oft mag es vorgekommen sein, daß die Verpflegung kalt, in unzureichender Menge oder überhaupt nicht nach vorne zu den Schützengrabenkämpfern gelangt ist!“

aus: „Das 8. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden  im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1929

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