„20. Dezember.
Marschbereit in Demsk, Patrouillen und Posten wie vor. Vormittags anhaltendes
Schrapnellfeuer auf Demsk.
1 Uhr
nachmittags schweres Granatfeuer. Hier begab es sich, daß einer der Offiziere
des Stabs sich eben auf einen Stuhl niedergelassen hatte und von dem nicht nur
als Kriegsmann, sondern auch als Friseur bewährten Gefreiten Riedinger der 1.
Eskadron gerade fertig eingeseift war, als ein sonderbares, klatschendes
Geräusch im Hof ertönte. Riedinger streckte seine Nase durch das Fenster
hinaus, stellte eifrig fest, daß es sich um einen blindgegangenen sogenannten
Handkoffer handelte und rief nur noch: „Ich mein‘ als, Herr Stabsarzt, ‘s isch
gscheiter, mer lends“, woraf dann beide sich dem nunmehr unvermeidlich
gewordenen Abmarsch des Regiments anschlossen. Postierungen und Patrouillen
wurden belassen. 5 Uhr abends traf das Regiment in Swarocin ein.“
aus: „Bilder aus der Geschichte des Ulanen-Regiment König
Wilhelm I (2. Württ.) Nr. 20“, Stuttgart 1934
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen