„Am 3.
Dezember soll der allgemeine Angriff gegen den Gegner bei und nördlich Wszeiwy
erfolgen. Hierzu wird am frühen Morgen des 3. Dezember das I. Bataillon links von Regiment 121 am jenseitigen
Rand des Wäldchens von Zaluskow (s. Karte 11) in vorderer Linie eingesetzt. Das
III. Bataillon gibt die 10. Kompagnie an das II. auf dem rechten Flügel des
Infanterie-Regiments 121 zur Verstärkung ab und bleibt im übrigen
Brigadereserve.
Der unglückliche
Einsatz der 52. Infanterie-Brigade, der vielleicht durch die ungeklärten
Verhältnisse beim Feind teilweise bedingt war, brachte es mit sich, daß die
beiden Regimenter 121 und 122 schon am 2. Gefechtstag völlig durcheinander
gemischt waren. Deshalb mußte am Abend des 3. Dezember eine neue
Abschnittseinteilung vorgenommen werden, und zwar in einen nördlichen
„Abschnitt von Triebig“, der das I./122, 9./122 und 5./121 umfaßte, und in
einen südlichen Abschnitt „von Gais“, mit dem Regiment 121 (ohne 5.), dem
II./122 und der 10./122.
Der
Gegner lag, wie sich im Laufe des 3. Dezember herausstellte, in einer stark
befestigten Stellung Wszeliwy–Zaluskow und nördlich. Seine Artillerie streute
alle Ortschaften ab. Dies war unangenehmer als ein planmäßiges Schießen. Eine
12 cm-Granate zerriß in einer Scheuer in Brzyzie die Reitpferde des
Regimentskommandeurs und seines Adjudanten.
Die 51.
Infanterie-Brigade, die hinter der 52. vormarschiert war, wurde am 3. Dezember
nördlich vom Füsilier-Regiment 122 gegen den Feind bei und nördlich Zaluskow
eingesetzt. Ein besonderes Detachement unter dem Befehl des Herzogs Ulrich von
Württemberg, bestehend aus einem Bataillon 125, einer Batterie 65 und dem
Ulanen-Regiment 20, war am frühen Morgen schon nach Jamno vorgegangen, hatte
diesen Ort besetzt und die Sicherung der Division gegen die Weichsel
übernommen. Es hatte außerdem festgestellt, daß starker Gegner auch bei Ilow
stand.
Bis zum
3. Dezember nachmittags war somit eigentlich die ganze 26. Division im Kampf.
Rechts stand die 1. Infanterie-Division bei Otolin ebenfalls nicht
unbedeutenden feindlichen Kräften gegenüber. Ein umfassender Angriff des
bisherigen feindlichen Nordflügels in Gegend Lowicz war also durch Heranführen
der russischen Reserven vorerst vereitelt worden. Die nächste Aufgabe der 26.
Division war jetzt, den Feind, der sich ihrem Vormarsch entgegengestellt hatte,
zu werfen und zwar, wenn irgend möglich, in der für den Gegner besonders
ungünstigen südöstlichen Richtung.“
aus: „Das Füsilier-Regiment „Kaiser Franz Joseph von
Österreich, König von Ungarn“ (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918““, Stuttgart
1921
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