„Tödliche
Verwundung des Oberarztes Dr. Locher
Bei der
5. Batterie waren Verluste eingetreten. Eben war Dr. Locher von den
Feuerstellungen zurückgekommen. Keinen Augenblick besann er sich, den
gefährlichen Weg noch einmal zu machen. Im Straßengraben pirschte er sich vor.
Das ganze Gelände lag unter Strichfeuer. Der Mond beschien hell die beschneite
Gegend und ließ jede Bewegung weithin erkennen. Da die Verwundeten in der
Batterie keinerlei Deckung fanden, wurde beschlossen, sie zurückzuschaffen.
Doch der Russe erkannte die kleine Abteilung sofort und eröffnete das Feuer auf
sie. Einem der ersten Schüsse fiel Dr. Locher zum Opfer. Oberstabsarzt Dr. Mann
ließ den halbseitig Gelähmten auf den Verbandplatz bringen. Dort hieß es
Abschied nehmen von dem lieben Menschen und im ganzen Regiment hochgeschätzten
Arzt. Eine Woche später erlag er im Feldlazarett seiner schweren Verwundung.“
aus: „Das 2. württ. Feldartillerie-Reg. Nr. 29
„Prinzregent Luitpold von Bayern“ im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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