„Auf der
übrigen Front der Division waren besondere Gefechtshandlungen nicht zu
verzeichnen. Aber nicht als ob nun hier eine beschauliche Ruhe geherrscht
hätte! Für Leben und Regsamkeit sorgten neben dem äußeren auch der innere
Feind, wie scherzweise die höheren Vorgesetzten genannt wurden. Der äußere
Feind ließ es sich nicht nehmen, Infanterie- und namentlich
Artilleriestellungen stark zu bedenken, doch war es geradezu erstaunlich, welch
geringen Schaden die Beschießungen verursachten, selbst bei reichlichem
Munitionsaufwand und Einsatz schwerer Artillerie. Mit Bienenfleiß wurden die
Batterien immer stärker eingebaut, die minierten Stollen hielten auch stärkstem
Feuer stand. Die Fliegergeschütze bei Becourt, Ferme du Mouquet und Pys wurden
besonders stark beschossen. In reger persönlicher Fühlungnahme mit der
Infanterie, insbesondere auch durch Kommandierung eines Artilleriebeobachters
zu jedem Abschnittskommandeur, bildete sich mit der vorderen Linie ein sehr
gutes Zusammenarbeiten heraus, das gute und rasche Feuerwirkung gewährleistete.
Auch die leichten Munitionskolonnen wurden nicht vergessen. Tagsüber galt es
Pferde, Geschirr und Wagenmaterial zu pflegen, mit einbrechender Dämmerung
standen die Pferde im Geschirr. An die Front ging’s zu den Batterien, zur
Munitions- und Materialergänzung, zur Infanterie mit Baustoffen aller Art durch
knietiefen Morast, häufig genug im feindlichen Feuer. Manch tapferer Fahrer,
manch treues Pferd kehrten nicht zurück, von La Boisselle, von Beaumont und
Thiepval.“
aus: „Das Württembergische Reserve-Feldartillerie-Regiment
Nr 26 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1929
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