„…das
III. Bataillon Landw. 15 (hatte) am 12.
Februar 1915 bei einem größeren Unternehmen gegen das Dorf (Arracourt) starke
Verluste. Der tapfere Führer des Bataillons fiel mit einer Anzahl Leute im
Dorf..“
Zur
Entlastung dieses Unternehmens mußten von unserem Vorpostenbataillon drei
starke Offizierspatrouillen vorgehen. Leutnant Koch stieß mit 20 Mann der 2.
Kompagnie durch das feindliche Hindernis zum Hof Ranzey vor, fiel aber dicht
beim Hof durch Kopfschuß. Einige Leute wollten die Leiche bergen, dabei fiel
der Gefreite Gerstner schwer verundet in französische Gefangenschaft, Unteroffizier
Haug und Ersatzreservist Zweigle wurden schwer, 2 weitere Teilnehmer leicht
verwundet. Leutnant Dopffel führte die Patrouille zurück.“
aus: „Das Württembergische Landw.-Inf.-Regiment Nr.
122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1923
„Kochs
Regiment, das L.I.R. 122, war zum Grenzschutz in Lothringen bestimmt. Nach
anfänglichen Gefechten hatte es monatelang eine ruhige Stellung, ohne nahe
Berührung mit dem Feind. „Um den Kampfes- und Angriffsgeist der Truppe wach zu
halten“ war von der Division ein regelmäßiger Patrouillendienst gegen die
feindlichen Stellungen befohlen. Als Am 9. Februar 1915 Kochs Kompagnie an die
Reihe kam, loste er mit einem anderen Zugführer um die Ausführung. Das Los traf
ihn.
Je
nachdem, welche Aufgabe der Patrouillenführer sich selbst stellte, war das
Unternehmen harmlos oder äußerst gefährlich. Drüben lagen gute Scharfschützen
im Anschlag, die das Gelände ganz übersahen. Wer wirklich etwas erkunden
wollte, mußte unter ihre Gewehre. Wilhelms Kamerad, der mit ihm gelost hatte,
sah den Ausgang voraus, denn er kannte Wilhelm genug, um zu wissen, daß dieser niemals, nur um dem Befehl zu genügen,
eine Scheinpatrouille machen würde. Er wendete alle Kunst der Überredung auf,
die Führung der Streife an sich zu bringen. Aber Wilhelm Koch ließ sie sich
nicht mehr nehmen. Er kroch in der Nacht seinen Leuten voraus auf den
französischen Graben zu. Im feindlichen Drahtverhau, als er spähend den Kopf
hob, traf ihn ein wohlgezielter Schuß in die Stirn. Unter dem ständigen
Schützenfeuer der Franzosen vermochte die Patrouille nicht, den vermeintlich
toten Führer zurückzuschleifen. Die Franzosen haben ihn hereingeholt. Im
Kriegslazarett in Luneville ist er nach drei Tagen gestorben. Wilhelm Koch hat
mit voller Überzeugung sein Leben der Pflicht geopfert.“
aus: „Gedenkbuch der Tübinger Nicaria für ihre
Gefallenen“, Urach 1933
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen