„Der
Stellungskrieg hat auch für die Infanterie allerhand Neuerungen im Gefolge. Man
sieht ausgesuchte, hervorragende Schützen mit einem Gewehr, dem ein
Zielfernrohr aufgesetzt ist, durch den Graben schleichen. Sie haben eine
besondere Munition, die sogar Schießscharten durchschlägt. Jeden Tag erledigen
sie so und so viele Gegner, – wenn man ihnen glauben darf. Manchmal scheint es
uns aber, als seien sie auch im Jägerlatein recht gut bewandert! – Die ersten
Handgranaten werden gefertigt. Sie sind noch recht primitiv, müssen vor dem
Wurf angezündet werden. In der Hauptsache befassen sich mit diesen gefährlichen
Dingern nur die Pioniere. – Minenwerfer kommen in Stellung. Mit Mißtrauen
beguckt man sie. Man traut ihnen nicht viel oder alles zu, weicht ihnen deshalb
in großem Bogen respektvoll aus. Und als sie dann das feindliche Artilleriefeuer
anziehen – das hat man sich ja gleich gedacht! –, da schwindet vollends alle
Zuneigung zu ihnen.“
aus: „Ehrenbuch des württembergischen
Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248“, Steinenbronn 1932
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