„Die
Feldwache der 3. Komp., die immer noch ihre alte Stellung hatte, wird am 31.
März von 5.30 bis 7 Uhr nachmittags mit schwerer Artillerie zugedeckt. 8.30 Uhr
abends wird sie von mindestens 150 Franzosen gestürmt. Sie zieht sich zurück
und bezieht in Höhe der Vorposten der anderen Kompagnien eine neue Stellung.
Abends 10 Uhr geht auch die Feldwache der 4. Komp. (Graf) in Fey zurück. Sie
hatte unter der Führung des Feldwachhabenden, Leutnant d. R. Pfleiderer, den
überlegenen Angriff der Franzosen, der in den Abendstunden begann, solange es
ging, aufgehalten. Auf dem Friedhof, an dem Westausgang des Orts, wo die
Franzosen sich schon festgesetzt hatten, wurde von ihr ein Angriff unternommen.
Die Franzosen wurden zurückgeworfen und ließen 4 Tote und 3 Gefangene, darunter
einen Schwerverwundeten, zurück. Nachdem der vom Batl. 54 besetzte Ostausgang
des Dorfes verlassen war, war ein weiteres Verbleiben in Fey nicht mehr
möglich. Die Verwundeten, die in dem Feldwachkeller lagen und nicht mitgenommen
werden konnten, wurden unter dem Schutze eines Sanitätssoldaten zurückgelassen.
Einem Teil der Feldwache unter der Führung des Unteroffiziers d. L. Mangold und
des Gefreiten d. L. Kurz gelang es, den am Osteingang von Fey eindringenden
Gegner durch Werfen von Handgranaten längere Zeit aufzuhalten. Sie verloren
dadurch die Verbindung mit der Feldwache und gerieten ebenfalls in
Gefangenschaft. Durch französische Kriegsgefangene erfuhr man später, daß sie
sich vor ihrer Gefangennahme noch mehrere Tage in einem Hause von Fey
verteidigt haben. Der Rest der Feldwache entging mit knapper Not der
Gefangennahme durch die von allen Seiten mit Übermacht in den Ort eindringenden
Franzosen. Auf die Meldung von der
Räumung von Fey befahl die Brigade die Ausführung der vorbereiteten Sprengung,
die aber versagte. Die Batterie Schlösser (2./29), die seit Monaten ihre
Feuerstellung in der Batteriestellung der 4. Komp. des Batl. 51 hatte, war
durch die veränderte Lage gezwungen, ihre Stellung zu wechseln.
Ein
weiterer Angriff erfolgte zunächst nicht. Die in Fey gemachten Gefangenen
gehörten dem 29. Inf.-Regt. an. Das Regiment war erst seit einigen Tagen in der
Stellung bei Fey. Auch das 167. und 169. Regiment, unsere alten Gegner, seien
noch da. Die Verluste des Batl. 51 betrugen am 31. März 55 Tote und Verwundete.
Leutnant d. R. Nägele erlag bald seinen Wunden und wurde auf dem Friedhof von
Vilcey beerdigt.“
aus: „Das Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 478 und seine Stammtruppen Brigade-Ersatz-Bataillone
Nr. 51, 52, 53 und Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 51“, Stuttgart 1924
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