„Fieberhaft
wurde indessen am Ausbau der neuen Stellung und der Verbindung mit der alten
gearbeitet; galt es doch sie gegen einen zähen und Hartnäckigen Gegner zu
verteidigen. Auch wurde durch Vortreiben von Minen und Horchstollen Vorkehrung
gegen die erwartete Minierarbeit des Gegners getroffen. Trotzdem konnte der
Gegner in dem weichen Boden seine Stollen unbemerkt vortreiben und am Abend des
4. März unter dem linken Flügel des eroberten feindlichen Hauptgrabens eine
starke Minenladung zur Entzündung bringen, durch die zwei Gruppen und ein
Maschinengewehr verschüttet bzw. herausgeschleudert wurden. Gleichzeitig setzte
lebhaftes Infanteriefeuer gegen den Regimentsabschnitt ein und die feindliche
Artillerie nahm das Hintergelände der Stellung unter Feuer. Der Gegner –
wiederum 16. Queen-Lancers – drang mit starken Kräften in den entstandenen
Trichter und darüber hinaus in unserem neuen Stellungsgraben und den
anschließenden Gräben vor. Den Verbindungsweg dämmte er bei a nach rechts ab
und brachte hier ein Maschinengewehr in Stellung. Im neuen Stellungsgraben
wurde er bei b von dem Unteroffizier Eger aus Stuttgart und dem Reservisten
Seeger aus Horschweiler, beide von der 12. Kompagnie, mit Handgranaten die man
damals noch mühsam mit dem Streichholz entzünden mußte, zum Stehen gebracht und
sicherte sich hierdurch eine Sandsackpackung. Nur in dem dazwischenliegenden
unbesetzten Graben konnte er bis c gelangen, wo er dann ebenfalls abriegelte.
Inzwischen
war es der Tatkraft des jugendlichen Führers der 12. Kompagnie, Leutnant
Tuttmann I, gelungen, den Widerstand zu organisieren und den Gegenstoß
einzuleiten. Er zog seine Unterstützung heran, sorgte für Handgranaten,
Sandsäcke und Schutzschilde und benachrichtigte den Abschnittskommandeur, Major
Goez, der nun seinerseits die 12. Kompagnie durch die linke Bereitschaft (2.
Komp.) verstärkte, die hintere (1. Komp.) an deren Stelle rücken ließ und als
Ersatz für diese eine Kompagnie der Regimentsreserve (4. Komp.) anforderte.
Glänzend bewährte sich dabei das weitverzweigte und gut ausgebaute
Fernsprechnetz.“
aus: „Das 8. Württembergische Infanterie-Regiment Nr.
126 Großherzog Friedrich von Baden im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1929
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