„Der
9. März brachte etwas Neues. Nachdem das Regiment 129 die ganze bisherige Front
der Brigade besetzt hatte, sammelte sich das Regiment 125 in der Nacht vom
8./9. März bei Vw. Jezierzec und erhielt hier Befehl, nach Stolniki, 3 km
westlich Rudki, zu marschieren. Als es am 9. um 8.15 Uhr vormittags dort
eintraf, war General von Stein damit beschäftigt, eine neue Brigade zu bilden.
An die Stelle des Regiments 129 trat das
Res.-Inf.-Reg. 118 (bestehend aus 2 Bataillonen 118 – Hessen – und 1 Bataillon
Inf.-Reg. 63 – Schlesier).
Der
Gefechtsauftrag ließ nicht lange auf sich warten. Die Brigade sollte gegen eine
stark befestigte Waldstellung des Gegners an der Straße Cielondz–Zdzary mit
rechtem Flügel am Wege Stolniki–Zuski vorgehen und die Stellung in Richtung
Zuski durchstoßen. Eile war geboten.
Nachdem
die Verbindung mit den Nachbartruppen (rechts eine Brigade der 38. Division,
links eine Brigade des Korps Posen) aufgenommen worden war, erhielten die
Regimenter ihre Gefechtsstreifen zugeteilt, – sie waren sehr groß, 500 m für
jedes Regiment.
Ohne
die vier Kanonenbatterien abzuwarten, die das Vorgehen der beiden Regimenter
unterstützen sollten, gingen Res.-Reg. 118 rechts, Regiment 125 links in
ungebrochenem Wagemut frisch und energisch dem neuen Angriffsziel entgegen.
Sehr
unangenehm empfundenes Artillerie- und Maschinengewehr-Flankenfeuer von Baracke
her brachte einen Stop in die Bewegung. Ohne Artillerie geht es doch nicht.
Erst nachdem Artilleriefeuer auf Baracke gelegt worden war, kommt wieder Fluß
in die Bewegung. Es gelingt dem Regiment 125 in den Wald einzudringen und sich
schließlich bis auf 500 m unter Aufbietung aller Kräfte von Führer und Mann an
die Hauptwaldstraße heranzuarbeiten. Weiter geht’s nicht. Der rechte
Anschlußflügel war in seinem Vordringen weniger erfolgreich und von unserem
linken Anschluß war eine tatkräftige Unterstützung nicht zu erwarten und zu
verlangen, das waren zusammengewürfelte Trupps der verschiedensten
Truppenteile, ohne Führer, zermürbt von den unterbrechungslosen verlustreichen
Kämpfen und der kalten rauhen Witterung der letzten Tage.“
aus: „Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich,
König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1923
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