„Zur
genauen Feststellung, welche feindliche Truppenteile man sich gegenüber hatte,
befahl die 26. Res.-Division für die Nacht vom 10./11. April eine gewaltsame
Unternehmung, unterstützt durch die gesamte Artillerie der Division und durch
kleinere Unternehmungen der Nebenabteilungen. Dazu wurde das III. Batl.
bestimmt und ausgeführt wurde es um 2 Uhr morgens durch die 9. und 11. Komp.
unter persönlicher Führung des Bataillonskommandeurs, Major Scupin. Beigegeben
wurden den beiden Kompagnien einzelne Gruppen der 4./Pion. 13 und der 2./bayr.
Pion.-Reg. Es sollte von St. Pierre-Divion aus die Nordspitze des Waldes von
Thiepval angegriffen werden.
Lautlos
und unbeschossen kamen beide Kompagnien bis dicht vor die feindlichen
Drahthindernisse, dort aber fand die 9. Komp. dasselbe so stark, daß es nicht
ohne weiteres durchschnitten und überschritten werden konnte, außerdem aber
wurde der rechts daneben befindliche Feind aufmerksam und eröffnete ein
heftiges Flankenfeuer gegen die Kompagnie, so daß diese genötigt war, in ein
stehendes Feuergefecht überzugehen. Dagegen gelang es der 11. Komp., in die
Waldecke einzudringen, dort neun Gefangene zu machen und 1 M.G. nebst Munition
zu erbeuten. Der Kompagnieführer wollte mit seinen Leuten noch weiter durch den
Wald vorstoßen, wurde aber durch den Bataillonskommandeur davon abgehalten,
weil der Zweck des Unternehmens erfüllt war und so zogen sich die beiden
Kompagnien auf Signal des Bataillonskommandeurs nach der eigenen Stellung
zurück. Im ganzen sind bei der Division 60 Gefangene eingebracht worden, dazu
das Maschinengewehr, die gegenüberstehenden französischen Regimenter wurden
einwandfrei festgestellt und hat somit die Unternehmung zu einem vollen Erfolge
geführt.
Schmerzlich
bedauert wurden die Verluste, die sich auf alle 3 Batl. verteilten, da auch das
II. und I. Batl. Scheinunternehmungen durchführen mußten. I. Batl.: Leutnant d.
R. Nies leicht verwundet. 6 Tote, 4 schwer verwundet (davon einer am nächsten
Tage gestorben), 13 leicht verwundet. II. Batl.: 2 Tote, 6 leicht verwundet.
III. Batl.: Leutnant d. R. Schrack vermißt, Leutnant d. R. Narr schwer
verwundet, Leutnant d. R. Kurz leicht verwundet, 6 schwer verwundet, 14 leicht
verwundet, 1 vermißt.“
aus: „Das Württ.
Infanterie-Regiment Nr. 180 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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