„Unteroffizier Anton Müller.
Pionierbataillon 13 in
Ulm, gestorben 10. Juni 1915.
Zimmermeister,
verheiratet seit 1895 mit Magdalene Glöckler aus Allmendingen, Vater von 8
Kindern, ist am 15. Mai 1871 hier geboren. Eltern: Andreas und Elisabeth
Müller; diese eine geborene Krebser. Seine berufliche Ausbildung genoß er bei
Herrn Stadtbaumeister Bendel hier, bei dem er als Geselle lange arbeitete.
Später war er beruflich tätig in Leutkirch und bei Zimmermeister Knörle hier.
1891/93 diente Anton Müller aktiv beim 13. Pionier-Bataillon Ulm. Nachher
arbeitete er zumeist bei Bauunternehmer Sporrer hier.
Bei der
Mobilmachung wurde er bald eingezogen zum Landsturm, tat Dienst im Heimatheer
in Weingarten, in Baienfurt und Ludwigsburg. Von dort ging es im November 1914
ins Feld, zunächst in die Etappe nach Belgien. Kurz vor Weihnachten erkrankte
er (Halsleiden und Magengeschwüre), lag im Lazarett in Ulm, wurde nach seiner
Genesung für kurze Zeit entlassen, bald aber wieder einberufen. Doch schon nach
14-tägigem strengen Dienst in Ulm (Rekrutenausbildung an und auf der Donau)
erkrankte Anton Müller aufs neue, kam wieder ins Lazarett in Ulm, dann nach Biberach,
zuletzt ins Spital nach Tübingen, wo er am 10. Juni 1915 starb. In die Heimat
überführt, wurde er im Friedhof der Stadt an seinem Namenstag mit militärischen
Ehren bestattet.
Der Militärverein,
der Turnverein, der Arbeiterbildungs- und der Arbeiterunter-stützungsverein
ehrten ihr langjähriges Mitglied, die städtische Feuerwehr ihren ehemaligen
Kommandanten, die Einwohnerschaft einen tüchtigen Geschäftsmann, einen wackeren
Bürger und pflichtgetreuen Soldaten durch letztes Geleite.“
aus:
„Schwäbische Helden Weingarten (in Wttbg.) im Weltkrieg“, Stuttgart 1920
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