„Am 12. Juni, 1.30
Uhr vormittags standen die Grenadiere zum Angriff bereit und zwar:
I. Bataillon, 9.
und 10. Kompagnie und 1 Pionier-Trupp bei jeder Kompagnie, unter Führung des
Majors Schwab. a) in dem Anschlußgraben und dem Verbindungsgraben nach der
alten Schützenstellung 122 zum Feuerschutz der rechten Flanke; b) in der
Sturmstellung und in der Hauptstellung zur Durchführung des Angriffs.
II. Bataillon a)
mit 1 Kompagnie in und dicht nördlich der Schanze der Hauptstellung zum
Feuerschutz der rechten Flanke gegen Wäldchen von Kot und feindliche
Anschlußstellungen östlich und westlich; b) mit 4 Kompagnien in der
Reservestellung und der zwischen Annäherungsweg c und d ausgehobenen
Infanteriestellung.
III. Bataillon
ohne 9. und 10. Kompagnie mit 1 Kompagnie im Laufgraben zwischen Abschnitt von
119 und 125, mit 2 Kompagnien nördlich Höhe 1962.
Maschinengewehr-Kompagnie
mit allen Gewehren in vorderster Linie.
Um 2.30 Uhr vormittags
begann die Artillerie mit sehr gut liegendem Wirkungs-schießen. Gleich darauf,
2.54 Uhr vormittags, befahl Major Schwab den Sturm. Die Kompagnien des
verstärkten I. Bataillons brachen aus ihren Gräben und stürmten trotz des ihnen
entgegenschlagenden Maschinengewehrfeuers die feindlichen Stellungen. Die
Russen ließen es nur an wenigen Stellen zum Nahkampf kommen; die meisten
ergaben sich; was nicht gefangen wurde, ging in die Wälder von Patolenka
zurück. 4 Maschinengewehre, 3 Minenwerfer, etwa 400 Gewehre und an 300
Gefangene blieben in der Hand der tapferen Sturmtruppen.
4., 9. und 11.
Kompagnie waren über die russische Hauptstellung hinaus, etwa 1 Kilometer in
nordöstlicher Richtung vorgestoßen. Diese Kompagnien wurden bis auf den Hang
der gestürmten Stellung zurückgenommen, da die von ihnen genommenen Gräben zu
weit von der gewollten Hauptstellung und völlig im Grunde lagen.
Von der russischen
Artillerie beschossen, setzten die Kompagnien den Ausbau der neuen Stellungen
so gut als möglich fort.
Durch die Wegnahme
der russischen Stellungen und der Höhe 137 war nun der Gegner nicht mehr in der
Lage, unser rückwärtiges Gelände einzusehen, und damit eine wirksame
Beschießung unterbunden.
Abends übernehmen
II. und III., letzteres auf dem linken Flügel, die Stellung; I. geht in die
frühere Hauptstellung in Reserve.
Verluste: gefallen
Leutnant d. R. Rammenstein, 7. und 19 Mann; verwundet Leutnants d. R. Schorr
(3.), Munz (4.), Walter (6.), Leutnants d. L. Kob (Stabstruppe II) und Goll
(10.), sowie 85 Mann, vermißt 1 Mann.“
aus: „Das Grenadier-Regiment
„Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart, 1927
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