„Die Nacht vom
12./13. Juni war auffallend ruhig, aber am 13. Juni morgens setzte Trommelfeuer
ein, dem ein französischer Angriff folgte. In zwei Schützenwellen, dahinter die
Sturmkolonne vorgehend, griffen die Franzosen die Stellung nördlich der Straße
Serre–Mailly an. Dort bog die Stellung nach hinten um, so daß das Bataillon von
der rechten Flanke gefaßt wurde, während es von vorne nur Feuer bekam.
Nördlich der
Straße drang die vorderste Linie des Gegners in die Stellung ein und nahm die
Besatzung gefangen, soweit sie noch lebte, aber über die Straße herüber kam der
Gegner nicht mehr. Die Sturmkolonnen wurden 150 Meter vor der Stellung, durch
das Feuer des Bataillons unterstützt, von der Artillerie niedergemäht. So war
der Durchbruchsversuch der Franzosen an dem heldenmütigen Widerstand des
Bataillons gescheitert. Nach einigen schwachen Versuchen gaben sie das
Unternehmen ganz auf.
Mit der Eroberung
der Höhe bei Serre durch die Franzosen wäre die ganze deutsche Stellung von
Beaumont bis Thiepval und das Granatloch unhaltbar geworden. Das II. Bataillon
hatte am 13. Juni den Hauptstoß ausgehalten und hatte ihn glänzend abgewehrt. Die Verluste betrugen 314
Mann, unter ihnen auch der unermüdliche Bataillonsführer, Hauptmann Nagel und
Oberleutnant d. R. Hornberger, ein alt erprobter Friedensoffizier.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart,
1922
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