„Der Gegner
leistete kaum mehr Widerstand, und die Verfolgung führte das Füsilier-Regiment
fast in einem Zuge bis nach Zurow, wo das I. und II. Bataillon erst am Abend
des 26. Juni wieder durch russische Abteilungen, die auf den beherrschenden
Höhen östlich des Dorfes saßen, in ihrem Vorwärtsdringen aufgehalten wurden.
Der junge Leutnant Betz wurde während der Verfolgung von einer Granate
zerrissen. Er war der erste Offizier, der auf dem neuen Kriegsschauplatz den
Soldatentod starb. Rechts von den Füsilieren hatten die 129er die Gegend westlich
Kolokolin, links die Spitzen der 1. Infanterie-Division die Waldstücke westlich
Fedorowka erreicht.
Äußerst ungünstige
Geländeverhältnisse unterbrachen in Zurow die Verfolgung. Die von Südwesten
herankommende Straße zwängte sich im Dorfe selbst zwischen einem See und einem
Sumpf hindurch. Auf einige hundert Meter konnte man nur in dieser
schlauchartigen Enge vorwärts kommen. Diese Stelle war aber von den
Maschinen-gewehren der Länge nach bestrichen, die der Russe in genauer Kenntnis
der Örtlichkeit auf den Höhen östlich des Dorfes aufgestellt hatte. Die Lage
war folgende:
Während des ganzen
27. Juni gelang es nicht, über Zurow hinaus vorzudringen. Der Russe lag in
mehreren Gräben auf den Hängen östlich Zurow. Jeder Versuch, aus der Dorfenge
herauszustoßen, scheiterte an dem starken Feuer des Gegners. Der weitere
Angriff wurde daher bei Tag aufgegeben und für die Nacht vom 27./28. Juni ein
durch starke Artilleriewirkung vorbereiteter Stoß in Aussicht genommen. Das I.
und II. Bataillon lagen in Zurow im Schutze der Häuser, das III. Bataillon,
jetzt dem Regiment wieder unterstellt, war nach Fedorowka gezogen worden.“
aus:
„Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4.
württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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