„Landsturmmann Josef Vogt
XIII.
Armeek., 26. Div., Inf.-Rgt., 2. Komp.,
gefallen
25. Juli 1915.
Josef Vogt, Sohn
der Schießplatzstraße 4 hier wohnenden Schuhmacherseheleute Josef und
Bernhardine Vogt, letztere eine geborene Weiß, ist geboren am 5. März 1892 in
Baienfurt bei Weingarten. Nach Entlassung aus der Volksschule war er 3 Jahre im
landwirtschaftlichen Betrieb des Gutsbesitzers Allgayer-Zußdorf gleichen
Oberamts tätig. Dann trat er in die große Maschinenfabrik Weingarten ein und
arbeitete 6 Jahre als jugendlicher Arbeiter zur Zufriedenheit seiner
Vorgesetzten.
Am 8. Januar 1915
wurde er eingezogen und erhielt beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments
124 die militärische Ausbildung. Am 15. Mai rückte er ins Feld zur 2. Kompagnie
des Infanterie-Regiments 125 in Rußland. Nur stark 2 Monate konnte Josef Vogt
dem Vaterlande als tapferer Verteidiger dienen, bis er am 25. Juli 1915 durch
einen Volltreffer den Heldentod für dasselbe erlitt und zwar bei Scharlatte (?)
an der Narew. Näheres über seine letzten Stunden konnten die betrübten Eltern
nicht erfahren. auch nichts über Ort und Art des Begräbnisses.“
aus:
„Schwäbische Helden Weingarten (in Wttbg.) im Weltkrieg“, Stuttgart 1920
„Auf der bei
Bshushi-Wjelkie von preußischen und württembergischen Pionieren in der Nacht
vom 24./25. Juli fertiggestellten, etwa 200 m langen Brücke überschritt am 25.
Juli die ganze 26. Division den in wenig eingeschnittenem Tal breit und träge
dahin-fließenden Narew.
Oberhalb der Feste
Roshan hatte die Garde ebenfalls in der Nacht vom 24./25. den Fluß überwunden
und bei Dombrowka festen Fuß gefaßt. Pultusk fiel am gleichen Tage wie Roshan.
Gallwitz stand in Warschaus Nordflanke.
Daß uns die Russen
den Besitz der Narewlinie streitig machen würden, war voraus-zusehen. Die Kämpfe
gingen weiter.
In erbittertem
Ringen säuberte das Regiment am 25. Juli den Wald östlich Michalowa Nowoje und
setzte sich darin fest. Es folgte eine entsetzliche Nacht, Regenschauer ohne
Ende gingen nieder, drangen durch die Zeltbahnen und durchweichten den Boden,
kalte Nebel entstiegen den sumpfigen Niederungen des Narew.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr.
125 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1923
Bshushi-Wjelkie ... ist das Dorf Brzóze Duże, Kreis Maków Mazowiecki
AntwortenLöschenRoshan ... die Stadt Różan, Kreis Maków Mazowiecki
Michalowa Nowoje ... jetzt das Dorf Michałowo, Kreis Ostrołęka