Montag, 10. August 2015

10. August 1915


„In gemeinsamem Angriff des Regiments und der 5. Garde-Inf.-Brigade (Graf von der Goltz) und in zweitägigem Kampfe wurden die Orte Lubiejewo und L. Nowoje genommen. Am 10. August vormittags standen die Olga-Grenadiere mit den 5. Garde-Grenadieren Schulter an Schulter in Lubiejewo. Der Gegner wich fluchtartig zurück und erlitt schwere Verluste durch das Verfolgungsfeuer unserer Artillerie. Das Regiment selbst hatte in diesen Tagen einen Verlust von 16 Toten und 42 Verwundeten, unter letzteren Leutnant d. R. Göhner, Matthes, Frank und Rieger; 200 Gefangene blieben in unserer Hand.
In der Verfolgung der Russen erreichte das Regiment nach Durchstoßen des großen Waldes nordöstlich Ostrow die beherrschende Höhe 156 nördlich Kalinowo.
Von hier ging der Blick über weite Ebenen in Richtung Bransk. So weit das Auge reichte, nur brennende Ortschaften und teilweise auch Fruchtfelder – alles haben die russischen Brandkommandos angesteckt. Rücksichtslos gehen sie gegen die Einwohner vor, diese mitschleppend, um sie nachher ihrem Schicksal zu überlassen. Scharenweise standen die Rückwanderer hungernd an unseren Feldküchen. So hauste der Feind im eigenen Lande; aber es waren für ihn ja nur Polen, denen er diesen unermeßlichen Schaden zufügte.
Der Angriff der 54. Inf.-Division sowie der 4. Garde-Inf.-Division war im Fortschreiten. Das Grenadierregiment bezog am 10. August abends Ortsbiwak in Kruly Dushija.“



aus: „Das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927

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