„Am 11., 12. und
13. August ging der Marsch weiter über den Tscherwonibur, Modsele, Lady-Polnie,
Menshenin auf Salieske Labenskoje. Das Regiment war dabei teils Vorhut, teils
Seitenkolonne der Division. Das Überschreiten des Tscherwonibur war sehr
anstrengend gewesen, besonders für die Zugpferde. Das III. Bataillon machte in
einem unbedeutenden Gefecht an der Jablonka unterwegs 170 Gefangene. Die Russen
leisteten nirgends viel Widerstand, erst bei Salieske Labenskoje nahmen sie in
befestigter Stellung unseren Angriff an. Aber die Vorhut, das III. Bataillon,
erstürmte die Höhen 145 und 141 nordwestlich Salieske Labenskoje und machte
dabei 3–400 Gefangene; das II. Bataillon besetzte den Waldrand weiter südlich,
dem Dorf gegenüber; das I. Bataillon blieb in Reserve.
Links neben das
II. Bataillon sollte ein sächsisches Bataillon kommen, es gelangte aber nicht
ganz auf dessen Höhe vor, sondern blieb rückwärts gestaffelt.
Am 14. August
versuchten die Russen, die an das III./R. 120 verlorenen Höhen wieder zu
gewinnen. Achtmal griffen sie an, der Regimentskommandeur sandte dem III.
Bataillon 3 Kompagnien des I. Bataillons zur Unterstützung, ebenso die M.-G.-Kompagnie.
Acht feindliche Angriffe brachen im deutschen Feuer zusammen; Massen russischer
Leichen lagen vor unserer Front. Die Russen waren immer und immer wieder in
geschlossenen Zugkolonnen angelaufen; 4 Regimenter Warschauer Garde und
Sibirier hatten sie nacheinander eingesetzt, aber unerschüttert hielten die
Württemberger stand.
Das sächsische
Bataillon links rückwärts von uns berichtete der Brigade von den harten
Kämpfen. Voll Sorge und Bangen fragte diese beim Regiment an, wie es stehe. Da
telephonierte der Regimentskommandeur zurück: „Wir haben bis jetzt 7 russische
Angriffe abgewiesen, nochmal sieben bringen die Russen nicht fertig, und was
sie noch fertig bringen, das weist R. 120 halt auch noch ab.“
Die Verluste des
Regiments betrugen 3 Offiziere und 160 Mann im ganzen, die der Russen
einschließlich der Gefangenen reichlich 50 Prozent ihrer Stärke.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg
1914–1918“ Stuttgart, 1920
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