„Über
Kodenbowka–Koszewe–Truski geht es am 18. August weiter auf Zawady, doch mit den
Flügeln in der Luft hängend die Nachbarn rechts und links durch Flankenfeuer
aufgehalten, nicht so rasch folgen konnten, mußten die Kompagnien hier
angehalten werden. Während der Nacht schoben sich die vorderen Teile auf
Sturmstellung gegen den besetzten Ort näher heran.
Am folgenden Tag
soll der Ort durch das I. und II. Bataillon bei Zuteilung von M.-G. gestürmt
werden, zugleich sichern rückwärts gestaffelte Teile des II. Bataillons den
Erfolg gegen den südlich gelegenen Wald. – Wieder ein äußerst aufmerksamer
Gegner; wer sich zeigt, wird von vielen feindlichen Schützen unter gutgezieltes
Infanteriefeuer genommen! Für Meldegänger und Fernsprechtrupps jedesmal ein
Gang auf Leben und Tod. Unsere Artillerie versucht vergeblich den Gegner, der
sich in gut verschanzter Stellung befindet, mürbe zu machen. Aber keine
Anzeichen sind vorhanden, als ob wir die Feuerüberlegenheit erkämpft hätten. So
wird der Angriff immer wieder hinausge-schoben. Da – wieder hat unsere
Artillerie eisernen Segen in gesteigertem Maße auf die Russen geworfen, die
ganze Gegend ist in Pulverdampf und Rauch gehüllt – stürmt der tapfere Führer
der 2. Kompagnie, Oberleutnant Beck, als erster, gefolgt von seinen
Gefechtsordonnanzen, gegen des Feindes Geschoßhagel an. Was hilft’s, wenn auch
die treuen Begleiter ihres Führers schwer getroffen zu Boden sinken, die ganze
Kompagnie ist mit den angrenzenden Truppen in todesmutigem Ansturm! – Mit
lautem Hurra wird in die feindliche Stellung eingebrochen. Ein kurzes
Handgemenge und diese ist in unserem Besitz. Die Russen ergreifen die Flucht,
verfolgt von Teilen der Bataillone und von wohlgezieltem Vefolgungsfeuer.
Schwere Verluste haben wir den Russen zugefügt, wenngleich auch wir mach
tapferen Kameraden in tiefer Trauer noch in der Nacht angesichts des brennenden
Dorfes zur letzten Ruhe legen mußten.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg
1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr.
125 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1923
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