Samstag, 22. August 2015

22. August 1915


„Die Gefechtsstärke des Regiments war um diese Zeit auf etwa die Hälfte seines Sollbestandes zurückgegangen. Kein Wunder nach den wochenlang ohne jegliche Unterbrechung fortgeführten Verfolgungskämpfen, die immer von der gleichen Truppe durchgefochten werden mußten. Der Russe dagegen konnte auf seinem Rückzug beinahe in jeder Nachhutstellung wieder frische, jedenfalls nicht abgekämpfte Verbände entgegenstellen. Es war sehr zu begrüßen, daß jetzt wieder Ergänzungsmannschaften eintrafen, mit denen wir unter gleichzeitiger Auflösung der Bataillons-Stabtrupps die Kompagnien wieder auf etwa 150 Feuergewehre bringen konnten. Mit diesen und mit 10 Maschinengewehren wollten wir es schon wieder schaffen. –
In den Morgenstunden des 22. verließen die Russen die uns flankierenden Anlagen bei Parcevo. Unser Angriff konnte beginnen. Da aber eine unmittelbare Verbindung mit der Garde nicht mehr bestand, erwies sich unser Angriffsstreifen als zu breit. Die Grenadiere wurden daher links von uns ins Gefecht geworfen und gewannen bis 4. 15 Uhr nachmittags die Höhe 166 westlich Spiczki.
Dem Angriff der Grenadiere sich anschließend, nahmen die Kaiser-Friedrich-Musketiere – I. Bataillon rechts, III. und ½ II. Bataillon links – in hartnäckigem Kampf die Höhe 179. 5. und 6. Kompagnie wurden nachgezogen.“


aus: „Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1923

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