Sonntag, 30. August 2015

30. August 1915


„Nach mannigfachen Bereitstellungen und Verschiebungen wird am folgenden Tag Uljanka genommen. Damit gelangte die Truppe in ein Sumpfgebiet schlimmster Art. Das Vorgehen nach Norden auf K. Kuce gehörte zu den schwierigsten Bewegungen. Mehrere Stunden bis zum Abend brauchten die Bataillone zu dieser verhältnismäßig kurzen Strecke; dauerndes Patrouillenfeuer belästigte dazu die vordere Linie. Quer durch den großen Wald zog sich vor der Front des Regiments eine feindliche, mit M.-G. und Abwehrkanonen garnierte russische Stellung. Die angebotene Artillerieunter-stützung versprach bei dem waldigen Gelände wenig Erfolg. – Die Lage des Regiments war keine beneidenswerte. Der zugewiesene Abschnitt hatte eine enorme Ausdehnung, nach vielen Seiten Sumpfgelände mit Kuscheln bewachsen, und dennoch war die Möglichkeit vorhanden, daß der Russe Pfade fand, um uns nächtlicherweise zu über-fallen. Auch waren die Bataillone gar nicht in der Lage, eine lückenlose Besetzung durchzuführen. Nur durch Fernsprechverbindungen konnte einigermaßen Sicherheit geschaffen werden; natürlich gingen auch die ganze Nacht hindurch Patrouillen zwischen den nicht unerheblichen Lücken. Das feindliche Infanteriefeuer währte die ganze Nacht, durch dessen Strichfeuer uns manche bedauerlichen Verluste zugefügt wurden. Ihm fiel auch der tapfere und bewährte Zugführer der 2. Kompagnie, Leutnant d. R. Zauner, zum Opfer.“

aus: „Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921



aus: „Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1923

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