„In den folgenden
Tagen, am 10. und 11. September, entwickelten sich hier heftige Kämpfe. Es
bestand die Absicht, Gut Pacewicze, äußerlich nur durch eine Pappelreihe
kennbar, mit starkem linken Flügel durch II. und II. Bataillon anzugreifen,
doch die Russen hatten sowohl nördlich des Baches wie auch sonst mehrere
Waldstücke flankierend besetzt. – Während es dem II. Bataillon gelang,
verhältnismäßig schnell in den Besitz der feindlichen Gräben zu kommen, kam das
III. Bataillon zunächst nur langsam vorwärts, da der Russe ihm gegenüber noch
zäh standhielt, ja sogar verstärkte. Gegen Abend arbeitete sich die 12.
Kompagnie bis an die Brücke beim Gut heran; heftiges Infanteriefeuer vereitelte
jedoch vorläufig auch diesen Angriff. Bald darauf bekamen die Bataillone das
Gut endgültig in die Hand. – Die Verluste des Regiments waren in den letzten
Tagen nicht unerheblich. Neben tapferen Offizieren wie Leutnant Mayer und
Leutnant Schürger, ist auch die Zahl tapferer Unteroffiziere uns Mann-schaften
bedeutend, die hier noch kurz vor Abbruch unserer Kampftätigkeit auf diesem
Kriegsschauplatz ihr Leben lassen mußten. – Auch an Pferden hatte das Regiment
noch erhebliche Verluste, da die russische Artillerie gerade an jener Stelle
noch stark, jedenfalls der unsrigen weit überlegen war.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg
1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921
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