„Immer weiter geht
es nach Nordosten. Der 2. September stellt das Regiment vor die Aufgabe, den
Swislocz-Abschnitt zu erzwingen. Der Russe hatte die Höhen bei Czaplicze stark
besetzt. Sumpfiger Grund erschwerte den Übergang über den Swislocz; nur langsam
ging der Angriff vorwärts. Aufklärung und Erkundung war in dem Sumpfgelände
nicht leicht. Ein Mißstand war es, daß mit unserem raschen Nachdrängen der
Ersatz der Artilleriemunition nicht Schritt halten konnte; unsere Batterien
waren sehr zum Haushalten mit der Munition genötigt.
Zwischen Inf.-Regt.
34 (rechts) und 125 (links) griff das Regiment am 2. September 1915 nördlich
Krasna mit I. Bataillon über Vw. Klepacze den Südteil von Czaplicze und die
dortigen Höhen, mit III. Bataillon den Nordwestrand von Czaplicze zum Teil in
starkem feindlichem Artilleriefeuer an; II. Bataillon folgte hinter der Mitte
und stellte 2.20 Uhr nachmittags 2 Kompagnien dem I. Bataillon als Verstärkung
zur Verfügung.
Trotz feindlichen
Flankenfeuers von einer vorspringenden Bergnase, trotz des schwie-rigen
Uferwechsels über den 20 Meter breiten Swislocz und der durch den
Munitions-mangel beschränkten eigenen Artillerieunterstützung schreitet das I.
Bataillon 4.20 Uhr nachmittags erfolgreich zum Angriff auf die Höhen.
Gegen 4.35 Uhr
nachmittags sind die Grenadiere in den russischen Gräben und verfolgen den
weichenden Feind, der 130 Gefangene in unserer Hand ließ.
Am Abend zieht der
Regimentsstab in Vw. Klepacze, das I. Bataillon in Zylicze und Gorbacze ein,
während das II. und III. Bataillon die Höhen östlich davon in der allgemeinen
Linie Widziejki – Kwatery im Anschluß an die Nachbartruppen besetzt halten.
Ein heißer,
schwüler Kampftag lag hinter uns.
In diesem Gelände
mit zahlreichen fauligen Morästen, der Heimat von Typhus und Cholera, haben
unsere Schutzimpfungen zweifellos wertvolle Dienste geleistet und erfolgreich
Erkrankungen in größerem Maßstab verhindert.“
aus: „Das Grenadier-Regiment
„Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927
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