„Ununterbrochenes
Trommelfeuer lag an diesem Tage auf unsern Gräben, ebenso waren sämtliche
Anmarschwege dauernd unter Feuer gehalten. Die weitverzweigten
Artillerie-Telephonverbindungen, insbesondere zu den Beobachtungsstellungen in
vorderster Linie, waren immer wieder beschädigt und mußten ungezähltemale im
heftigsten Feuer wiederhergestellt werden. Selbst die eingegrabenen
Kabelverbindungen einzelner Batterien hielten nicht stand. Die aufopfernde
Tätigkeit der Telephonisten während dieser Tage verdient höchstes Lob. Immer
wieder gelang es, wenn auch nur für einige Minuten, die Verbindung herzustellen
und so Nachrichten von vorne an die Kommando-stellen gelangen zu lassen.
4 Uhr nachmittags
wurde die Beobachtungsstelle der 5. Batterie durch einen Volltreffer zerstört,
der Beobachter verwundet, der Telephonist getötet.
Der
Artilleriekampf tobte bis spät in die Nacht und zwar hauptsächlich von der
Bahnlinie Ypern – Roulers nach Süden. Dies ließ darauf schließen, daß der zu
erwartende Angriff sich auf diesen Abschnitt richten würde. Die rechts der Bahn
stehenden Batterien erhielten daher den Befehl, zur Unterstützung der linken
Gruppe flankierend in deren Abschnitt zu schießen.
Es standen für die
Abwehr in dem gefährdeten Abschnitt nunmehr 7 Kanonen- und 3 Haubitzbatterien,
sowie verschiedene Züge C/73 und französische Geschütze dem Kommandeur der
Feldartillerie zur Verfügung. Nur die 3. Batterie blieb frontal gegen den
Abschnitt rechts der Bahn eingesetzt. Jeder Batterie war ein genau festgelegter
Abschnitt zur Bekämpfung zugewiesen, im Durchschnitt in 200 – 300 Meter Breite.
Die 4. Batterie hatte das Gelände bei Eclusette, die 7. im Anschluß daran bis
zum nächsten Ende des T-Wäldchens, 5. von hier bis Eierwäldchen, 6. Batterie
von hier bis zur Bahn. 9./54, 8./54, 1./53, 2./53, 3./53, 2./54, C/73 lagen
meist flankierend auf den dahinter liegenden zweiten Gräben.
Alle Batterien
waren genau eingeschossen, sogar die einzelnen Geschütze mit verschiedenen
Entfernungen, infolge der vielfach unregelmäßig verlaufenden feindli-chen Gräben.
Jede Batterie hatte durchschnittlich 1100 Schuß in Feuerstellung.“
aus: „Das
Württembergische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 54 im Weltkrieg 1914-1918“,
Stuttgart 1929
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