Samstag, 5. September 2015

5. September 1915


„Der Russe lag in guter Stellung und verteidigte sich hartnäckig bei Melowce und den Höhen nördlich und südlich davon. Wenn auch gestern noch mit dem Glas deutlich abziehende Kolonnen und Bagagen erkannt und beschossen werden konnten, heute war dies unmöglich, der Regen verbot jegliche Beobachtung. Endlich am 5. September früh können die Bataillone melden, daß der Gegner seine Stellungen geräumt hat und entfaltet wird der Marsch fortgesetzt. Hier sehen wir den Regimentskommandeur, Major Keller, wieder bei den vordersten Teilen des Regiments; einen hervorragenderen Führer als ihn hätte sich das Regiment für eine Offensive wie die russische nicht wünschen können. Man sah in jederzeit vorne, um sich ein klares Bild der Gefechtslage im Gelände selbst machen zu können, er ist die treibende Kraft, die zur rücksichtslosen Verfolgung drängt und dem Regiment auf diese Weise so große und schöne Erfolge verschafft
So wird in ungestümem Vorwärtsdrängen bei Ostrowice der Roßbach-Abschnitt erreicht. Noch in der Nacht vom 5./6. September wird Jatwies von Teilen des Regiments besetzt. Da sämtliche Brücken über den etwa 20 Meter breiten und über 2 Meter tiefen Fluß von den Russen zerstört waren, konnte die Verfolgung gegen die im Abmarsch gemeldeten russischen Kolonnen nicht durchgeführt werden.“


aus: „Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921

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