„Am 12. Oktober, 6
Uhr vormittags, befahl die Division die Fortsetzung der Angriffs-bewegung. Die
beiden anderen Bataillone des Regiments – noch immer II. und III. – Traten an
und warfen die überall in Büschen und Maisfeldern eingenisteten kleineren
Serbenpostierungen zurück. Um 8 Uhr lagen die vordersten Linien in der Höhe des
Dorfes Bradarci. Noch immer fühlte man nichts von feindlichen Hauptkräften. Nur
einzelne kleine Abteilungen feuerten aus Büschen und Waldstücken und zogen sich
beim Herannahen der deutschen Kompanien eilig zurück.
Bis gegen 3 Uhr
nachmittags war auf diese Weise das II. und III. Bataillon im ganzen 2
Kilometer weit vorwärts gekommen. Das I. Bataillon folgte als Reserve.
Da plötzlich wurde
das feindliche Feuer stärker, Maschinengewehre traten beim Gegner in größerer
Zahl auf, die feindliche Artillerie bewarf besonders mit schweren Granaten die
vorgehenden Schützen. In den späten Nachmittagsstunden war zu erkennen, daß
nunmehr das Regiment sich vor der Hauptstellung der Serben befand. Sie war vor
der Front des III. Bataillons (auf dem Höhenkamm) zu einem Erdwerk ausgebaut,
das seit längerer Zeit vorbereitet sein mußte.
Das Werk war von starker Infanterie, Maschinen-gewehren und zwei
Geschützen besetzt und mit einer doppelten Reihe von Drahthinder-nissen umgeben.
Es war 5 Uhr nachmittags
geworden. Ein Angriff ohne starke Artillerievorbereitung versprach keinen
Erfolg. Die Kompanien des III. Bataillons lagen auf 300 Meter an dem
feindlichen Erdwerk und waren zeitweilig heftigem Feuer ausgesetzt. Leutnant d.
R. Möbus fand den Heldentod.
Die Durchführung
des Angriffs gegen diese starke Stellung wurde für den 13. Oktober in Aussicht
genommen und am Abend des 12. hierzu die näheren Anordnungen getroffen. Vor
allem mußte die schwere Artillerie das Erdwerk zerstören. Zwei Kompa-nien des I.
Bataillons wurden als Rückhalt für das III. dicht hinter dessen rechten Flügel
geschoben.
Zweimal griff der
Serbe in der Nacht zum 13. Oktober an. Er näherte sich hierbei bis auf ganz
kurze Entfernung den Gräben des Regiments, wurde aber unter Zurücklassung zahlreicher
Toter zurückgeworfen.
Am 13. Oktober
wartete der Gegner den deutschen Angriff nicht mehr ab, sondern zog sich auf
die Stadt Pozarevac zurück. Um 10 Uhr vormittags hatte das III. Bataillon das
Erdwerk besetzt. Für die weitere Verfolgung wurde nunmehr von Oberst von
Triebig das I. an Stelle des III. Bataillons in die vordere Linie genommen.“
aus:
„Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4.
württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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