„Die Reste des
Regiments wurden nach den schweren Gefechtstagen Ende September nach kurzer
Ruhe in der rückwärtigen Ortsunterkunft Contreuve schon am 6. Oktober wieder in
das Kluck-Lager vorgezogen. Am rechten Flügel der 183. Inf.-Brig., welcher das
Regiment jetzt unterstellt wurde, war nämlich ein wichtiges Grabenstück an die
ihre Angriffe noch immer fortsetzenden Franzosen verloren gegangen und es
bestand dort die Gefahr eines Durchbruches und einer Umgehung des eigenen
rechten Flügels. Unsere Reserven in diesem Abschnitt waren sehr schwach und so
hatte das Regiment zusammen mit Teilen des Inf.-Reg. 184 diesen Graben wieder
zu nehmen und den Durchbruch zu verhindern. Hart war die Aufgabe, denn die
Erschöpfung nach den vorausgegangenen Kämpfen war ziemlich groß; doch ohne
Murren wurde das Befoh-lene, da es dringlich war, ausgeführt.
Am 6. Oktober
wurde zunächst die Maschinengewehr-Kompagnie, unter Leutnant Henninger, im
heftigen Artilleriefeuer und bei nebligem unsichtigen Wetter in das Kluck-Lager
vorgezogen. Ein Zug zu 2 M.-G. ging weiter in das Sachsen-Lager vor, der andere
zu 3 M.-G., unter Offizierstellvertreter Seelspeck, ging in das Zähringer Lager
vor und löste in Stellung befindliche Maschinengewehre ab. Dieser Zug kam
gerade zur rechten Zeit, als nach einer heftigen Artilleriebeschießung eine
Kompagnie Franzosen bis in die Nähe des Bataillonsgefechtsstandes
durchgebrochen war; er nahm sie so wirksam unter sein Feuer, daß etwa 60
Franzosen tot oder verwundet waren und der Rest sich gefangen gab. Eines
unserer Maschinengewehre wurde darauf vorne einge-setzt, die anderen gingen in Reserve.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1922
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