„Der Serbe hatte
sich auf die Lestar-Höhe zurückgezogen und dort eingegraben. Ihn von dort zu
vertreiben war die Aufgabe des Füsilier-Regiments am 9. Oktober.
Hierzu hatte die
Artillerie der Division am 9. vormittags die feindlichen Stellungen unter
Zerstörungsfeuer zu nehmen. Durch ungenügende Beobachtung schossen hierbei
einige Batterien zu kurz, so daß durch einzelne Treffer beim II. Bataillon
Verluste eintraten. Diesen Augenblick benutzten die Serben zu einem
Gegenangriff und warfen die am weitesten vorne liegende 5. Kompagnie aus ihrer
Stellung hinaus. Der Führer, Oberleutnant d. R. Mutschler, fand hierbei in
tapferer Gegenwehr den Heldentod.
Sofort
vorgeschickte Reserven des III. Bataillons und eine Kompanie des I. Bataillons
brachten bis gegen 2.30 Uhr nachmittags den Angriff der Serben zum Stehen und
warfen den Feind auf die Lestar-Höhe zurück.
Um 3 Uhr
nachmittags ging das II. und III. Bataillon, unterstützt durch eine nunmehr
vorgezogene Abteilung des Feldartillerie-Regiments 209 zum Angriff gegen die
Lestar-Höhe vor. Nach kurzem Kampf wurde der Gegner aus seinen Gräben vertrieben.
Abermals wich der Serbe nach Süden zurück, und das Füsilier-Regiment hatte
somit auch am 9. Oktober wiederum 2 Kilometer Gelände gewonnen. In gleicher
Weise wie am Abend vorher, gruben sich die Bataillone zur Verteidigung für die
Nacht ein. Man darf hierbei nicht etwa an richtige Schützengräben denken. Meist
schuf sich jeder Mann seine Schützenmulde, die gegen Feuer und Wind Schutz bot.
Rechts von den Füsilieren lag das Infanterie-Regiment 129 in unmittelbarem
Anschluß auf den Westhängen des Höhenkammes. –
Der Gegner hatte
sich auf die beherrschende Höhe zwischen den Dörfern Ciricovac und Bubusinac
zurückgezogen.“
aus:
„Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4.
württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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