Sonntag, 1. November 2015

1. November 1915


„Am Vormittag des 1. November überschritten die Kompanien des III. Bataillons den Grabovic-Grund und erstiegen die jenseitigen Berge. Das I. und II. Bataillon folgte. Nach einem harten Kampf in den Nachmittagsstunden auf den Höhen nördlich von Bagrdan drangen die drei Bataillone des Regiments in die Stadt ein und besetzten den Nordteil, währende der Serbe noch die südlichen Häusergruppen zu halten vermochte. Das I. Bataillon lag auf dem linken Flügel. Es war von Major Niebur im Lauf des Nach-mittags im Morawa-Tal vorgezogen worden und von Osten her in die Stadt eingedrun-gen. Die Mitte hielt das II. westlich der Kirche, und im Ostteil der Stadt bildete das III. Bataillon den rechten Regimentsflügel. Weiter rechts lagen am Abend des 1. November noch keine Truppen. Die Bayern waren in dem unwegsamen Gebirgsgelände nur sehr langsam vorwärts gekommen.
Zwischen dem Feind und den Füsilieren im Südteil der Stadt floß der Osanica-Bach. Die über ihn führende Brücke war zerstört.
Bagrdan liegt in einem tief eingeschnittenen Talkessel, der durch den Ein- und Ausfluß des Osanica-Baches nach Ost und West zwei Ausgänge hat. Nach Süden steigen die Berghänge vom Talgrund der Stadt aus steil an. Sie sind für eine Verteidigungsstellung vorzüglich geeignet. Die Serben hatten hier seit langem Gräben ausgehoben und leisteten nun ihren letzten zähen Widerstand. Diese Stellungen bildeten den östlichen Flügel und Eckpfeiler der gesamten serbischen Kampffront, in der die zerschlagene Armee König Peters noch einmal in tapferem Ringen das Schicksal des Landes zu wenden suchte.
Es ist ihr nicht gelungen.“



aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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