„Am Vormittag des
1. November überschritten die Kompanien des III. Bataillons den Grabovic-Grund
und erstiegen die jenseitigen Berge. Das I. und II. Bataillon folgte. Nach
einem harten Kampf in den Nachmittagsstunden auf den Höhen nördlich von Bagrdan
drangen die drei Bataillone des Regiments in die Stadt ein und besetzten den
Nordteil, währende der Serbe noch die südlichen Häusergruppen zu halten
vermochte. Das I. Bataillon lag auf dem linken Flügel. Es war von Major Niebur
im Lauf des Nach-mittags im Morawa-Tal vorgezogen worden und von Osten her in
die Stadt eingedrun-gen. Die Mitte hielt das II. westlich der Kirche, und im
Ostteil der Stadt bildete das III. Bataillon den rechten Regimentsflügel. Weiter
rechts lagen am Abend des 1. November noch keine Truppen. Die Bayern waren in
dem unwegsamen Gebirgsgelände nur sehr langsam vorwärts gekommen.
Zwischen dem Feind
und den Füsilieren im Südteil der Stadt floß der Osanica-Bach. Die über ihn
führende Brücke war zerstört.
Bagrdan liegt in
einem tief eingeschnittenen Talkessel, der durch den Ein- und Ausfluß des
Osanica-Baches nach Ost und West zwei Ausgänge hat. Nach Süden steigen die
Berghänge vom Talgrund der Stadt aus steil an. Sie sind für eine
Verteidigungsstellung vorzüglich geeignet. Die Serben hatten hier seit langem
Gräben ausgehoben und leisteten nun ihren letzten zähen Widerstand. Diese
Stellungen bildeten den östlichen Flügel und Eckpfeiler der gesamten serbischen
Kampffront, in der die zerschlagene Armee König Peters noch einmal in tapferem
Ringen das Schicksal des Landes zu wenden suchte.
Es ist ihr nicht
gelungen.“
aus:
„Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4.
württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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