„Das letzte
Viertel des Jahres 1915 ging ohne größere Kampfhandlung vorüber. Die Akten
erzählen aus dieser Zeit von viel Arbeit in und an den Gräben, von viel
Be-schießung durch die französische Artillerie, der die deutsche nichts schuldig
bleibt. Nur mehren sich jetzt die Bemerkungen, daß die Verheerungen in den
Gräben jedesmal größere werden, woraus sich dann immer wieder auf größere
Instandsetzungsarbeiten schließen läßt. Denn was die feindliche Granate heute
zerstört, wird sofort wieder erneu-ert. Weiter erzählen die Tagebücher von einer
äußerst regen Patrouillentätigkeit. Fast keine Nacht vergeht, ohne daß man am
Geishag drüben liegt und die Minenbeschießung und deren Verwüstung feststellt,
daß man in der Kreuzwaldsappe die Franzosen be-horcht oder in die Sappe
eindringt, daß man im Dollergrund und in Exbrücke die Fran-zosen in ihren
Postenstellungen beunruhigt, oder daß man das freie Feld zwischen Ober- und
Niederburnhaupt abtastet und die Verteilung der französischen Posten hinter
ihrem äußerst breiten Drahtverhau in steter Kontrolle hält.“
aus:
„Das Württembergische Landwehr-Inf.-Regiment Nr. 119 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1923
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