Samstag, 21. November 2015

21. November 1915


„Das letzte Viertel des Jahres 1915 ging ohne größere Kampfhandlung vorüber. Die Akten erzählen aus dieser Zeit von viel Arbeit in und an den Gräben, von viel Be-schießung durch die französische Artillerie, der die deutsche nichts schuldig bleibt. Nur mehren sich jetzt die Bemerkungen, daß die Verheerungen in den Gräben jedesmal größere werden, woraus sich dann immer wieder auf größere Instandsetzungsarbeiten schließen läßt. Denn was die feindliche Granate heute zerstört, wird sofort wieder erneu-ert. Weiter erzählen die Tagebücher von einer äußerst regen Patrouillentätigkeit. Fast keine Nacht vergeht, ohne daß man am Geishag drüben liegt und die Minenbeschießung und deren Verwüstung feststellt, daß man in der Kreuzwaldsappe die Franzosen be-horcht oder in die Sappe eindringt, daß man im Dollergrund und in Exbrücke die Fran-zosen in ihren Postenstellungen beunruhigt, oder daß man das freie Feld zwischen Ober- und Niederburnhaupt abtastet und die Verteilung der französischen Posten hinter ihrem äußerst breiten Drahtverhau in steter Kontrolle hält.“


aus: „Das Württembergische Landwehr-Inf.-Regiment Nr. 119 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1923

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