„Auf unserer
Stellung liegt jeden Tag Artillerie- und Minenfeuer. Am meisten hat darunter
der nach wie vor windige linke Abschnitt zu leiden. Des Nachts finden eben
hier, in der wenig beliebten Trichterstellung, außerdem noch lebhafte
Handgranaten-kämpfe statt. Verluste reihen sich an Verluste. Auch in diesen
sogenannten ruhigen Zeiten vergeht kaum ein Tag, ohne daß der Tod bei uns
anklopfen und seinen Tribut fordern würde.
Besonders tiefe
Bücklinge machen wir, wir ziehen erst recht das Genick ein, wenn von weit
hinten, aus dem Hinterlande von Ypern, unter dumpfem Gurgeln eine 24 oder 28
cm-Granate aus einem englischen Schiffsgeschütz angerollt kommt. Nur schwach
ist der Abschuß zu hören, wir kennen ihn aber genau. Wenige Sekunden, und das
Heulen wird stärker und stärker. Unter einem Mordsspektakel krepiert dieses
Ungeheuer und läßt in großem Umkreis einen ergiebigen Erd- und Splitterregen
niederprasseln. Eine dicke schwarze Rauchsäule schießt einem Springbrunnen
gleich in die Höhe.“
aus:
„Ehrenbuch des württembergischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248“,
Stuttgart 1932
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