„Das nächste Ziel
war Ostrica. Auf einen Feind wurde hierbei nicht gestoßen; er soll in südlicher
Richtung abgezogen sein. Die Straßen hatten sich allmählich zu Schlammseen
ausgebildet; Menschen und Tiere waren an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.
Nach einem äußerst schweren Abstieg gelangte das Regiment am 2. November nach
Bresnica. Bald darauf bekam die Vorhut bei Tavnik starkes Feuer. Zuerst wurde
das I. Bataillon im Verein mit I/119 eingesetzt und trat mit mehreren
Kompagnien ins Gefecht. Bei weiterer Verstärkung des feindlichen rechten
Flügels und seines Artilleriefeuers verlän-gerte das III. Bataillon mit zwei
Kompagnien links neben dem I. Bataillon, während zwei Kompagnien dieses
Bataillons links rückwärts den Flankenschutz hatten. Mit unserem II. Bataillon
war gleichzeitig ein weiteres Grenadierbataillon inzwischen aufgerückt.
In dieser Lage
verblieben die Truppen in der Nacht vom 2./3. November. Am anderen Morgen
drückte die 81. Inf.-Brig. von Volgavaca auf die immer stärker werdende Front
des Feindes; die Verbindung mit dieser Brigade war durch die Schwierigkeiten
des Geländes noch nicht gelungen. Bei kräftiger Artillerieunterstützung griff
der Serbe um die Mittagszeit besonders unserer 9. Kompagnie an, wurde jedoch
glatt abgewiesen. Unserer Artillerie fehlte die Beobachtung, weshalb sämtliche
M.-G. allmählich zur Verstärkung in die Feuerlinie vorgezogen wurden. Auch in
der folgenden Nacht wurde der Feind nach starken Feuerüberfällen, diesmal gegen
das I. Bataillon offensiv, aber wiederum mit erheblichen Verlusten
zurückgewiesen.
Man muß
anerkennen, daß der Serbe hier erheblichen Widerstand leistete. Geschickt hatte
er sich in dem waldigen und reich mit Gestrüpp bewachsenen Gelände versteckt
eingebaut, so daß mache tapfere Patrouille, die zur Erkundung in das Vorgelände
oder nach dem anscheinend verlassenen Häuschen vor unserer Front gegangen war,
aus kaum zu erkennender Stellung aus nächster Nähe von den Serben angeschossen
wurde und mit Verlusten zurückkehrte.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg
1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921
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