„Da am linken Flügel der Stellung immer wieder durch Scharfschützen von der
großen Bastion aus Verluste eintraten, wurde es mit Freuden begrüßt, als der
Befehl kam, unter der Bastion habe abermals eine Sprengung stattzufinden.
Am 19. und 20. Januar halfen 2 Infanteriekompagnien den Mineuren den
Sprengstoff herbeischaffen und in die Mine laden. In der Nacht vom 21./22.
Januar, 3 Uhr vormittags, wurde gezündet. Die eigene Stellung war am linken
Flügel geräumt worden und das war gut so, denn die gewaltige Erschütterung
hatte den eigenen Graben ein großes Stück eingeworfen. Welche Wucht die
Sprengung hatte, lassen folgende Feststellungen erkennen, 80 Meter hinter
unserer Stellung hing auf einem Baum eine fortgeschleuderte große Rolle
englischen Hindernisdrahtes, und am 22. Januar wurde hinter unserer zweiten
Stellung die noch in die Schlafdecke gewickelte Leiche eines englischen
Sergeantmajors vom Suffolk.-Regt. gefunden, die Sprengung hatte ihn also ca.
300 Meter durch die Luft geworfen. 2 englische Stellungen auf der großen
Bastion waren sicher vernichtet, trotzdem war klar, daß die geschaffene
Erleichterung nicht von langer Dauer sein würde. Sofort vorgetriebene
Patrouillen konnten wesentliche Fest-stellungen nicht machen.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I“ (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg
1914–1918ׅ, Stuttgart 1921
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