Donnerstag, 21. Januar 2016

21. Januar 1916


„Da am linken Flügel der Stellung immer wieder durch Scharfschützen von der großen Bastion aus Verluste eintraten, wurde es mit Freuden begrüßt, als der Befehl kam, unter der Bastion habe abermals eine Sprengung stattzufinden.
Am 19. und 20. Januar halfen 2 Infanteriekompagnien den Mineuren den Sprengstoff herbeischaffen und in die Mine laden. In der Nacht vom 21./22. Januar, 3 Uhr vormittags, wurde gezündet. Die eigene Stellung war am linken Flügel geräumt worden und das war gut so, denn die gewaltige Erschütterung hatte den eigenen Graben ein großes Stück eingeworfen. Welche Wucht die Sprengung hatte, lassen folgende Feststellungen erkennen, 80 Meter hinter unserer Stellung hing auf einem Baum eine fortgeschleuderte große Rolle englischen Hindernisdrahtes, und am 22. Januar wurde hinter unserer zweiten Stellung die noch in die Schlafdecke gewickelte Leiche eines englischen Sergeantmajors vom Suffolk.-Regt. gefunden, die Sprengung hatte ihn also ca. 300 Meter durch die Luft geworfen. 2 englische Stellungen auf der großen Bastion waren sicher vernichtet, trotzdem war klar, daß die geschaffene Erleichterung nicht von langer Dauer sein würde. Sofort vorgetriebene Patrouillen konnten wesentliche Fest-stellungen nicht machen.“


aus: „Das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I“ (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg 1914–1918ׅ, Stuttgart 1921

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