„Der Kampfabschnitt des Regiments erstreckte sich zunächst von der
vorgenannten Eisenbahnlinie über Höhe 60 hinweg in nordöstlicher Richtung,
überschritt die Reste des ehemaligen Dorfes Zwarteleen, an das kaum mehr einige
Ziegel erinnerten und führte dann in ein kleines Wäldchen. In diesem als eine
Art von Lichtung einspringend lag die „Saubucht“. Kein schöner Name, ebenso
wenig wie derjenige des nahe befindlichen „Stinkgrabens“. aber es war eben
einmal eine „Saubucht“ und von unserer Vorgängern so getauft, denn der Gegner
schoß in diesen Winkel „saumäßig“ herein. Auch die Unterstände selbst dort
konnten, wenn einmal das morastige Wasser wieder hereinströmte, sehr wohl als
eine „Saubucht“ bezeichnet werden. Sodann lief der Abschnitt des Regiments, der
für 4 Kompagnien bestimmt war, noch ein klein wenig weiter über das Feld und
schloß in der Nähe der „Granatferme“ an das Infanterie-Regiment Nr. 120 an.
Südwestlich der Bahn Comines – Ypern war zunächst die 53. Infanterie-Brigade,
nördlich an die 54. Infanterie-Brigade anschließend die 26.
Infanterie-Division.
Der Gegner benutzte hier sehr schwere Kaliber, vor allem auch
Marinegeschütze, mit denen man hier oben zum erstenmal Bekanntschaft machte.
Seine „Kugelminen waren recht wirksam. Gewehrgranaten wurden von ihm zur
Beunruhigung des Gegners zahlreich verwendet. Merkwürdigerweise war die
Artillerietätigkeit der Engländer bis gegen 10 Uhr morgens sehr gering. „Tommy“
schien zuerst baden und gut frühstücken zu müssen. Dafür holte er dann im
Verlaufe des Tages alles Versäumte pünktlich nach.“
aus: „Das neunte Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 127 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1920
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