Dienstag, 1. März 2016

1. März 1916


„Völlig abgestumpft und entnervt, mit vielfach erfrorenen Füßen und Beinen, wurden in der Frühe des 1. März rechts der Bastion die hier eingesetzten Teile des I. Bataillons durch die 7. und 8. Kompagnie abgelöst, während weiter rechts in den alten gut erhal-tenen Abschnitt die 5. Kompagnie einrückte und auf der gefährdeten Bastion die 6. Kompagnie seit 26. Februar immer noch aushalten mußte. Die Lage war unterdessen so geworden, daß sie zu einer Entscheidung drängte; fiel doch nach und nach die gesamte feindliche Artillerie des Ypernbogens ein, um die 700 m einzutrommeln, die von der ehemaligen englischen Stellung noch in unserem Besitze waren. Am 1. März nach-mittags verpflegte noch einmal die zusammengefaßte Gewalt aller Geschütze die Stel-lungen, wodurch die zweite Linie vollends völlig vernichtet wurde. So war nun auf hun-derte von Metern keine Unterstützung für die vordersten Kompagnien mehr vorhanden und im feuchten Graben kauernd sah alles dem Tod, Verwundung oder Gefangenschaft entgegen. Viel Hoffnung, die Stellung bei einem Angriff zu halten, hatte man jetzt nicht mehr.“

aus: „Die Ulmer Grenadiere an der Westfront“, Stuttgart 1920

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