„In diesen Tagen hatte auch die 1. Batterie einen schmerzlichen Verlust zu
beklagen. Wie allabendlich, so wurde auch an dem fraglichen Tag die
Telephonleitung Feuerstellung – Gefechtsstand Stab I. Abteilung im Steinbruch
und Hauptbeobachtung im Panzerturm abgeschossen. Die Verbindung mußte
baldmöglichst wieder hergestellt werden, und es meldeten sich hierzu freiwillig
Unteroffizier Bruno Schäfer und Kanonier Mattheis. Trotz feindlichen Feuers und
hereinbrechender Dunkelheit gelang es den beiden Tapferen, die Verbindung zum
Steinbruch und von dort zum Panzerturm wieder herzustellen.
Auf der Beobachtung glücklich angekommen, gönnten sie sich eine kurze Rast,
übergaben ihren Kameraden die lang ersehnte Feldpost – die Grüße aus der Heimat
– und verließen dann wieder, von diesen mit einem Herzlichen „Behüt euch Gott
und kommet gut runter“ begleitet, die Beobachtungsstelle. Die Nacht war
hereingebrochen, die eben geflickte Leitung schon wieder in tausend Stücke
geschossen. Als Schäfer und Mattheis in der Feuerstellung nicht ankamen,
machten sich die Kameraden der Feuer-stellung bei Tagesanbruch auf – vorher
hätte es keinen Zweck gehabt –, um nach ihnen zu suchen.
Nahe vor der Stellung lagen die beiden Helden, Schäfer und Mattheis – tot.
Eine Granate, in nächster Nähe krepiert, hatte sie dahingerafft.“
aus:
„Das Württembergische Feld-Artillerie.-Regiment Nr. 116 im Weltkrieg“,
Stuttgart 1921
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