„Der Druck der Russen im Norden und Süden des Sumpfgebietes schien in diese
Zeit beträchtlich zu sein. Die Oberste Heeresleitung, über das Neuauftreten
russischer Kräfte auf dem Laufenden gehalten und in Besorgnis, daß die
österreichisch-ungarische Front dem Ansturm der russischen Massen schließlich
doch nachgeben würde, faßte ein etwa-iges Räumen des Sumpfgebietes ins Auge und
bereitete Maßnahmen für eine Rück-wärtsbewegung im geheimen vor
(O.-W.-Bewegung). Ein Durchbruch bei Kowel oder Baranowitschi wäre für die im
Sumpfgebiet befindlichen Truppen bei diesen Wegever-hältnissen und den beiden
einzigen Bahnlinien (Pinsk – Brest-Litowsk, Baranowitschi – Brest-Litowsk)
leicht zur Katastrophe geworden. Dementsprechend wurde an allen We-gen zur
gründlichen Zerstörung – auch der kleinsten Übergänge – Material zum Abbren-nen
und Sprengen in kleinen Schutzhäuschen untergebracht, um ein rasches
Nachdrin-gen im Falle eines Rückzuges zu verhindern.
Zu diesen Arbeiten wurden Kommandos der Kompagnien verwendet und genaue
An-weisungen bei den Stäben niedergelegt, welche bei der Ausgabe des Stichwortes
ohne weiteres in Kraft treten sollten.
Am 20. März wurde der Stab des I. Bataillons, die 3., 4. und 10. Kompagnie
für das in Eile als Korpsreserve abgegangene II. Bataillon Landw.-Inf.-Reg. 9
als Divisionsreserve am rechten Flügel bei Osaritschi zusammengezogen. Da der
Aufenthalt in dem von den Russen eingesehenen und teilweise schon zerstörten Osaritschi
nur noch eine kurze Zeit möglich sein konnte, wurden von der 4. und 10.
Kompagnie Baracken im Wald an der Straße Osaritschi – Kragliewitschi erbaut.
Nebenher arbeiteten sie an Kabelleitungen, Geschützständen und
Scheinwerferanlagen.“
aus:
„Das 1. Württ. Landsturm-Infanterie.-Regiment Nr. 13 im Weltkrieg 1915–1918“,
Stuttgart 1920
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen