„Es war falsch, nicht von vorne herein die Höhe 51 stark zu besetzen. Sie
mußte vom ersten Tage an die Basis für die gesamten Erkundungen bilden. Als man
sich später dazu entschloß, diesen wichtigen Punkt stark auszubauen, hatte der
Gegner bereits sich vor der Front
festgesetzt. Anfangs März war das Gelände bis Bajalka – vielleicht sogar bis
zum Ardzan-See – offen, unsere Patrouillen hätten nach allen Seiten erkunden
können. Und wie wertvoll wäre es gewesen, jene Gegend aus eigener Anschauung zu
kennen, in der man wenige Wochen später sich den Feind von Tag zu Tag fester
einnisten sah! Ganz besonders aber rächte es sich, daß man es unterlassen
hatte, auf dem westlichen Wardar-Ufer den Gebirgsblock südlich Gjevgjeli, wo
die beiden Orte Majadag und Kara Sinanci lagen, deshalb nicht zu besetzen, weil
er auf griechischem Gebiet lag. Wenige Wochen später erschienen dort die
Franzosen, bauten ihre Beobachtungsstellen auf dem alle deutschen Stellungen
von der Flanke aus beherrschenden Hochplateau ein und waren so in der Lage,
nicht nur die ganze deutsche Front zwischen Wardar und Dub, sondern auch noch
das ganze Wardar-Tal bis hinauf nach Prdjeci zu überwachen und nach Belieben
unter Feuer zu nehmen.“
aus:
„Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4.
württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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