„Die Franzosen nahmen von ihrem beherrschenden Wall herab jeden einzelnen
Mann scharf aufs Korn. So lag tagsüber zumeist alles regungslos in der Nässe
lang ausge-streckt in einem kaum 40 cm tiefen Gräblein oder hinter Hecken, nur
mit der Zeltbahn zugedeckt, die auch durch und durch feucht war. Manchmal
mußten abends die erstarr-ten Leute unter der verschneiten Decke, unter der sie
hilflos, vor Schmerz wimmernd, lagen, hervorgeholt werden.
Nächte voll Grauen erlebten die Bereitschaftsbataillone in Grimaucourt; die
schlimmste war jene Osternacht, i der das Dorf stundenlang mit Granaten aller
Kaliber und Art, hauptsächlich mit Brandgranaten, beschossen wurde. Wie Mäuse
in der Falle saßen die Leute vom III. Bataillon in dem brennenden Dorf, u das
die Franzosen einen riesigen Feuergürtel gespannt hatten. Ein Entkommen ins
Freie war unmöglich. Dazu das naß-kalte Vorfrühlingswetter, bald Schneewehen,
bald Tauwärme, kaltes Essen, Läuseplage – es war ein verzweifeltes Dasein.“
aus:
„Das 8. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 126 „Großherzog Friedrich von
Baden“ im Weltkrieg 1914-1918ׅ, Stuttgart 1929
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