„Der 1. Mai bringt eine besondere Unternehmung gegen die feindliche
Stellung. Drei stärkere Patrouillen sollten nach dem Wirkungsschießen der
Artillerie in die feindlichen Gräben eindringen, den Gegner feststellen und
Beute machen. Von 8.30 bis gegen 10 Uhr abends dauerte die Vorbereitung durch
Artillerie und Minenwerfer. Gleich beim Verlassen des eigenen Grabens stießen
zwei dieser Patrouillen auf starkes M.-G.-Feuer und kamen nicht weiter, dagegen
gelang es dem tapferen Leutnant d. R. Binder der 11. Kompagnie mit ein paar
Leuten, darunter seinem Burschen, bis in die feindlichen Gräben einzudringen.
Dort saß Mann an Mann der Engländer am Boden, an die vordere Deckung
geschmiegt. Es entspann sich ein heftiger Grabenkampf, bei welchem Leut-nant
Binder und ein Unteroffizier schwer verwundet wurden. Während es letzterem mit
einem Mann noch gelang, wieder aus dem Graben herauszukommen, sah man noch
Leutnant Binder, mit erhobener Hand eine Handgranate haltend, zu Boden sinken.
Er geriet nach tapferer Gegenwehr in englische Gefangenschaft.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg
1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921
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