„Dragoner Johann Baptist Fischer
7.
Württbg. Landw.-Inf.-Div., Ersatz.-Landw.-Regt., 1. Eskadron,
gefallen
29. Mai 1916.
Johann Baptist
Fischer, lediger Buchbinder, ist hier geboren am 8. Juli 1883 als Sohn des
Gastwirts „zur Germania“, Johann Baptist Fischer, und der Theresia, geb.
Fischer. In Ehingen a. D. lernte er nach Entlassung aus der Volksschule die Buchbinderei
und arbeitete längere Zeit in Singen, Ravensburg und Pforzheim. 1903 wurde er
zum Militärdienst ausgehoben zu den 21er Dragonern in Schwetzingen i. B.
Infolge eines beim Dienst erlittenen Hitzschlages und gesundheitsschädlichen
Folgen wurde er vorzeitig aus dem Dienst entlassen und kehrte in die Heimat
zurück, wo er 2 Jahre arbeitsunfähig war. Alsdann arbeitete er für sich selbständig
in seinem Beruf. Wie er sich an all seinen Arbeitsstellen als tüchtiger, strebsamer
Mann erwies, so wußte er sich durch sein bescheidenes, kameradschaftliches
Wesen auch unter den Jugendgenossen der Heimat beliebt zu machen, insbesondere
im Turnverein und dessen Sängerabteilung. Auch an der freiwilligen Feuerwehr
war er als Mitglied beteiligt. Bei der Reichs-musterung 1915 wurde er für
tauglich befunden; er rückte am 16. November genannten Jahres in Cannstatt ein
und von da am 20. gleichen Monats ins Feld, der 1. Eskadr. der 7.
Landw.-Inf.-Div. zugeteilt. Bei treuer Pflichterfüllung (Ausbessern der
Stellungen seine letzte Arbeit) erhielt er einen Kopfschuß, der seinen
sofortigen Tod herbeiführte – am 29. Mai 1916. Kindlich hatte er sich gefreut
auf den bereits bewilligten Heimat-urlaub, den er am andern Tag (in der
Blutfreitagwoche) antreten wollte. Sein Sehnen wurde in andere Weise gestillt.
Unter militärischen Ehren und im Beisein vieler feldgrauen Landsleute wurde er im
Bernweiler Friedhof im Ober-Elsaß beerdigt.
Der Turnverein und
die freiwillige Feuerwehr Weingarten widmeten dem Gefallenen in der
Lokalzeitung ehrende Nachrufe. Ersterer schreibt: „Ein eifriger, unermüdlicher
Förderer unserer Turnsache, ein treues Mitglied des Vereins und Turnrats ist
dahinge-gangen, dessen Verlust uns schmerzlich berührt, für uns nur schwer zu
ersetzen ist. Innigster Dank und dauerndes ehrenvolles Gedenken sei ihm
gewidmet.“
Rittmeister und
Eskadronführer Stein schrieb am 31. V. 16 an den Vater u.a.:….Ihr Sohn war ein
braver Mann, ein treuer und tapferer Soldat und hat jederzeit seine Pflicht
getan; bis zum letzten Atemzuge in Erfüllung seiner Pflicht, ist er einen schönen
Soldatentod gestorben. Dies möge Ihnen ein Trost sein! Stein.“
aus:
„Schwäbische Helden Weingarten (in Wttbg.) im Weltkrieg“, Stuttgart 1920
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