„Die nächsten vier Wochen – der schöne Monat Mai – gehören zu den
anstrengendsten des bisherigen Stellungskrieges. Allmählich war die neue
Aufgabe für das XIII. Armeekorps klar: es galt, um Monatswende in den Besitz
der Doppelhöhe 60 bei Zillebecke zu kommen, die dem Feind als bester
Beobachtungspunkt Einblick in das ganze rückwendige Gelände in den südlichen
Teil des Ypernbogens gab. Die nach Nord und Süd weiterlaufenden Stellungen
sollten mitgestürmt werden. Zur Vorbereitung zu diesem Angriff mußte die Postenlinie
als Sturmstellung weiter ausgebaut werden. Zahlreiche Unterschlüpfe gegen
Schrapnellfeuer waren nötig. Für raschen Verkehr zwischen erster und zweiter
Linie waren neue Verbindungswege wichtig, auch die Förderbahn bis vor an die
wichtigsten Depots bedurfte der Vervollständigung. In jedem der vier
Kompagnieabschnitte wurden Sturmdepots zur Aufnahme von Handgranaten, eisernen
Portionen usw. angelegt, Baumaterial, Hindernisse, Belagröste, Bretter, Hurden
zum Ausbau der neugewonnenen Stellung bereitgelegt, zur Aufnahme von Wasser an
bestimmten Stellen Fässer aufgestellt. Ein Bild von dieser Arbeitsleistung kann
man sich nur machen, wenn man hört, daß kurz vor dem Angriff 20 000
Handgranaten, 3000 Leuchtpatronen, 200 Sturmleitern, 800 große Spaten, 1000 Wellblechfelder,
60 Äxte, Beile, Hämmer, 400 Bretter und Dielen, 200 Eisenbahnschwellen,
Eisenplatten, 200 Rollen Stacheldraht, 50 000 Sandsäcke, 450 Drahtnetzhindenisse,
900 Schraubpfähle, 10 000 Stielhandgranaten und noch vieles andere bereitlagen.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg
1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921
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