Donnerstag, 16. Juni 2016

16. Juni 1916


„Am 5. Juni 1916 kam der Befehl, die Stellung Ovillers zu besetzen und dort das Res.-Inf.-Reg. 109 abzulösen. Damit trat das Regiment in den Verband der 52. Res.-Inf.-Brigade (v. Auwärter). Die Besetzung geschah in den Tagen vom 6. – 8. Juni derartig, daß der Regimentsstab in Courcelette Quartier bezog, das I. Batl. (Hauptmann Heyberger) den Abschnitt Ovillers-Nord mit den Kompagnieabschnitten P 1 (3. Komp.), P 2 (4. Komp.), P 3 (1. Komp.) und P 4 (2. Komp.), dahinter als Reserve die 7. Komp., das III. Bataillon (Major Scupin) den Abschnitt Ovillers-Süd mit den Kompagnie-abschnitten P 5 (9. Komp.), P 6 (10. Komp.) und P 7 (11. Komp.), dahinter als Reserve die 12. Komp. Das II. Batl. (Major Keerl) ohne 7. Komp. kam zunächst nach Le Sars in Reserve, und hatte von dort aus Arbeitskommandos zum Ausbau der vorderen Linie zu gestellen. Trotzdem das Res.-Inf.-Reg. 109 viel getan hatte im Ausbau der Stellung, so gab es doch noch eine Unmenge von Arbeiten aller Art, die im Interesse der Verteidi-gungsfähigkeit mit aller Energie in Angriff genommen werden mußten. Das Draht-hindernis vor der Front war sehr verstärkungsbedürftig, es fehlte noch an gut minierten Unterständen und an genügend Verbindungsgräben, und vor allen Dingen mußte ein gesichertes Kabelnetz zur Erhaltung der Fernsprechverbindung bis zu den Kompagnie-führern vorderster Linie gelegt werden. Die vom Res.-Inf.-Reg. übernommene Gefechts-Befehlsstelle des Regiments befand sich am Nordostausgang von Ovillers in einem ziemlich tief minierten Unterstand, jedoch war die Lage dicht hinter dem 3. Graben und außerdem hinter dem äußersten linken Flügel recht ungünstig, auch gestattete die nähere und weitere Umgebung derselben keinerlei Einblick in irgend einen Abschnitt des Regiments, weshalb sofort mit dem Bau einer neuen Gefechts-Befehlsstelle zu beiden Seiten des Stockacher Grabens etwa 250 Meter südlich des Weges Pozières – Thiepval begonnen wurde.
Auch in der Zwischenstellung, welche sich von Pozières nach der Ferme du Mouquet hinzieht, wurde unter der Leitung des Leutnants d. L. Meyer-Basil mit Arbeitskom-mandos des II. Batls. fleißig an dem Bau von Unterständen gearbeitet; doch bald fingen die Engländer an, mit schweren Kalibern diese Arbeiten zu stören, so daß der Bau oft unterbrochen werden mußte.
Mehr und mehr steigerte sich das feindliche Artilleriefeuer auf der ganzen Front; man hatte den Eindruck des planmäßigen Einschießens auf die Hauptpunkte der Stellungen und alle rückwärtigen Verbindungen, die englische Fliegertätigkeit wurde immer reger, die Zahl der feindlichen Fesselballons vermehrte sich zusehends und noch manche andere Anzeichen deuteten darauf hin, daß der Gegner eine Unternehmung großen Stils vorbereitete.“


aus: „Das Württ. Infanterie-Regiment Nr. 180 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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