„Am 5. Juni 1916 kam der Befehl, die Stellung Ovillers zu besetzen und dort
das Res.-Inf.-Reg. 109 abzulösen. Damit trat das Regiment in den Verband der
52. Res.-Inf.-Brigade (v. Auwärter). Die Besetzung geschah in den Tagen vom 6.
– 8. Juni derartig, daß der Regimentsstab in Courcelette Quartier bezog, das I.
Batl. (Hauptmann Heyberger) den Abschnitt Ovillers-Nord mit den
Kompagnieabschnitten P 1 (3. Komp.), P 2 (4. Komp.), P 3 (1. Komp.) und P 4 (2.
Komp.), dahinter als Reserve die 7. Komp., das III. Bataillon (Major Scupin)
den Abschnitt Ovillers-Süd mit den Kompagnie-abschnitten P 5 (9. Komp.), P 6
(10. Komp.) und P 7 (11. Komp.), dahinter als Reserve die 12. Komp. Das II. Batl.
(Major Keerl) ohne 7. Komp. kam zunächst nach Le Sars in Reserve, und hatte von
dort aus Arbeitskommandos zum Ausbau der vorderen Linie zu gestellen. Trotzdem
das Res.-Inf.-Reg. 109 viel getan hatte im Ausbau der Stellung, so gab es doch
noch eine Unmenge von Arbeiten aller Art, die im Interesse der Verteidi-gungsfähigkeit
mit aller Energie in Angriff genommen werden mußten. Das Draht-hindernis vor der
Front war sehr verstärkungsbedürftig, es fehlte noch an gut minierten
Unterständen und an genügend Verbindungsgräben, und vor allen Dingen mußte ein
gesichertes Kabelnetz zur Erhaltung der Fernsprechverbindung bis zu den
Kompagnie-führern vorderster Linie gelegt werden. Die vom Res.-Inf.-Reg.
übernommene Gefechts-Befehlsstelle des Regiments befand sich am Nordostausgang
von Ovillers in einem ziemlich tief minierten Unterstand, jedoch war die Lage
dicht hinter dem 3. Graben und außerdem hinter dem äußersten linken Flügel
recht ungünstig, auch gestattete die nähere und weitere Umgebung derselben keinerlei
Einblick in irgend einen Abschnitt des Regiments, weshalb sofort mit dem Bau
einer neuen Gefechts-Befehlsstelle zu beiden Seiten des Stockacher Grabens etwa
250 Meter südlich des Weges Pozières – Thiepval begonnen wurde.
Auch in der Zwischenstellung, welche sich von Pozières nach der Ferme du
Mouquet hinzieht, wurde unter der Leitung des Leutnants d. L. Meyer-Basil mit
Arbeitskom-mandos des II. Batls. fleißig an dem Bau von Unterständen gearbeitet;
doch bald fingen die Engländer an, mit schweren Kalibern diese Arbeiten zu
stören, so daß der Bau oft unterbrochen werden mußte.
Mehr und mehr steigerte sich das feindliche Artilleriefeuer auf der ganzen
Front; man hatte den Eindruck des planmäßigen Einschießens auf die Hauptpunkte
der Stellungen und alle rückwärtigen Verbindungen, die englische
Fliegertätigkeit wurde immer reger, die Zahl der feindlichen Fesselballons
vermehrte sich zusehends und noch manche andere Anzeichen deuteten darauf hin,
daß der Gegner eine Unternehmung großen Stils vorbereitete.“
aus:
„Das Württ. Infanterie-Regiment Nr. 180 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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